Just For Fun Tours

Der Weg ist das Ziel

USA Westen September/Oktober 2024 Reisebericht

Wann genau wir, Mady, Roby und Gerd, den Entschluss gefasst hatten, einen Road Trip durch den Westen der USA mit dem Motorrad zu unternehmen wissen wir nicht mehr genau. Die Planung wurde konkretisiert und im Januar 24 waren die Flüge, die Mietmotorräder und die Hotels für die Rundreise gebucht. Wir werden uns den Yosemite, den Yellowstone, den Grand Canyon und weitere Nationalparks ansehen. Das Monument Valley darf genauso wenig fehlen wir ein Stück der Route 66, der Highway No.1 und natürlich die Golden Gate. Ein Muss für eine private Motorrad-Tour. Fast 5 erlebnisreiche Wochen warten auf uns.
Doch bevor es los geht haben wir die erste Hürde zu nehmen. Da wir nach dem 12. Januar 2021 in Kuba waren, müssen für die Einreise in die USA ein B-Visum beantragen und zum Interview auf die amerikanische Botschaft oder Konsulat. Wir waren nicht mehr berechtigt am Programm zur visumfreien Einreise (ESTA) teilzunehmen. Aber, die Hürde haben wir locker genommen, so dass der Motorradtour nichts mehr im Weg steht. Nach zuvor ca. zehn Besuchen in den USA war das eine echte Überraschung.

Frankfurt - Los Angeles, 14.09.24

Flug von Frankfurt nach Los Angeles. Mit 1,5 Std. Verspätung ging es um 15:35 Uhr los. Dann kam es aber noch zu einem medizinischen Notfall, sodass wir in Winnipeg (Kanada) zwischenlanden mussten. Nach über drei Stunden ging es weiter. Insgesamt landeten wir fast 5 Std. später in LA. Hinzu kamen noch 1,5 Std. für die Passkontrolle. Kurz nach Mitternacht waren wir dann endlich ziemlich erledigt im Hotel.

Ich unterstütze die Hilfsorganisation "Aktionsgruppe Kinder in Not". Spenden könnt ihr gerne unter dem Stichwort: "Motorradreise USA". Ein Spendenziel gibt es nicht, aber jeder Euro hilft. Vielen Dank an alle Spender für die großzügigen Spenden und an die, die es noch werden wollen. Danke !

Day 1: Long Beach - Taft, 16.09.24, 315 km

Erst mal die Motorräder in Empfang nehmen. Und siehe da, die BMW's waren entgegen der Aussage des Vermieters doch mit einer Navi-Halterung ausgestattet. Dann gleich rein in den Stadtverkehr von LA. War aber halb so schlimm. Sightseeing und Stadtbesichtigung mit dem Motorrad steht auf unserer Prio-Liste nicht ganz oben. Aber, Los Angeles ohne Hollywood und den Walk Of Fame, geht dann doch nicht. Hätte man sich aber auch schenken können.
Nachdem wir den Großraum Los Angeles verlassen haben, hatten wir uns auf eine schöne Motorradstrecke gefreut. Aufgrund einer Straßensperrung wurde daraus eine langweilige Umfahrung über den Hwy No.5 und zusätzliche 40 Kilometer. Taft hat nicht viel zu bieten aber gefühlt mehr Restaurants wie Einwohner. Das Abendessen beim Mexikaner war dann sehr lecker und ein versöhnlicher Abschluss des Tages.

Day 2: Taft - Marina, 17.09.24, 390 km

Super Tour heute. Manchmal ist die Umleitung vielleicht besser als die geplante Etappe. Der Highway No.1 war bei Big Sur wegen Erdrutsch seit Monaten gesperrt. Die Alternative über die CA-58, US101 und E Carmel Valley Rd (G16) war wirklich spitze. Abgesehen von dem Stück der US101 eine kurvige und landschaftlich tolle Strecke. Landschaft wie im Wildwestfilm. Man hatte das Gefühl, gleich kommen Little Joe und Hoss Cartwright oder John Wayne im Galopp an einem vorbei. Wir sind dann doch noch ein Stück vom berühmten Highway Number One von Carmel-by-the-Sea Richtung Big Sur und wieder zurück bis nach Marina gefahren.

Day 3: Marina - San Francisco (CA), 18.09.24, 196 km

Wir fahren auf dem Hyw No. 1 bis San Francisco. Sicher könnte man in San Francisco auch mehrere Tage verbringen. Aber wir beschränken uns auf das für uns Wesentliche. Die Golden Gate Bridge, ein Muss für eine Motorrad-Tour, die wir zum Glück noch fast ohne Nebel sehen konnten. Später war sie komplett in Nebel gehüllt. Dann die Lombard Street, bekannt aus der TV-Serie "Die Straßen von San Francisco", die wir zweimal gefahren sind. Dann noch den Pier 39, ein Teil der Fisherman's Wharf, mit vielen Seelöwen und einer entsprechenden Geräuschkulisse.Erstmals habe ich ein Auto ohne Fahrer am Steuer fahren sehen. Und davon gleich mehrere. Es scheint zu funktionieren.

Day 4: San Francisco - Yosemite NP (CA), 19.09.24, 310 km

Noch ein Nachtrag zu San Francisco. Von den selbstfahrenden Autos haben wir heute dutzende im Stadtverkehr gesehen. Die fungieren als Taxis. Jenseits der Stadtgrenze haben wir jedoch kein einziges mehr gesehen.
Brücken gibt es in der Bucht von San Francisco reichlich. Wir nehmen die San Francisco - Oakland Bay Bridge Richtung Yosemite Nationalpark. Unterwegs halten wir in Groveland und binden unsere Motorräder vor dem ältesten Salon in Kalifornien, dem Iron Door an. Der Laden hat was. Die CA120 dorthin auch. Eine Straße für Motorradfahrer gebaut. In El Portal, am westlichen Eingang zum Nationalpark, haben wir für zwei Nächte gebucht um die Highlights des Yosemite zu besichtigen. Wir hatten es nicht mehr zu hoffen gewagt, aber wir konnten auch noch für den Samstag die für Wochenenden nötige "Entrance Reservation" kaufen, so dass der Fahrt über den Tioga Pass übermorgen nichts mehr im Wege steht.

Day 5: Yosemite Nationalpark, 20.09.24, 180 km

Ein Pause-Tag ist das nicht. Wir starten gleich nach dem für amerikanische Verhältnisse guten Frühstück Richtung Yosemite Nationalpark. Die Landschaft ist wirklich sehenswert und die Straßen sind Top. Der Park ist Größer als das Saarland. Zunächst sind wir mit den Motorrädern zur "Mariposa Grove of Giant Sequoias”, der größte Mammutbaumhain in Yosemite. Den 3000 Jahre alten "Grizzly Giant", der Baum mit 64 Metern Höhe und einem Umfang von 30 Metern ist schon beeindruckenden. Anschließend die Glacier Point Rd hoch zum Washburn Point Parking um vom Glacier Point den Half Dome zu Photographien. Das hat sich gelohnt. Von dort oben hatten wir einen tollen Blick über den Park. Im Tal selbst gibt es noch viele tolle Aussichtspunkte, die man alle in der NPS-App (National Park Service) nachlesen kann. Ein Shuttle Bus bringt einen zu den jeweiligen Stellen.

Day 6: Yosemite - Carson City (NV), 21.09.24, 400 km

Ein Motorradtour vom Feinsten. Die Streck führt uns durch den Yosemite Park über die Tioga Pass Road, den Olmstead Point zum Tioga Pass, wo wir den Park verlassen. Jedoch nicht bevor wir noch ein paar schöne Fotos mit Motorrad und Half Dome gemacht haben. Der anschließende Abstecher nach Bodie, eine große und authentische Ghost Town, mit vielen tollen Fotomotiven hat sich gelohnt. Ein Stück Gravel Road wurde uns auf dem Abstecher dorthin auch noch geboten. Nach einer kurzen Mittagspause in Bridgeport ging über die CA89 bis South Lake Tahoe. Eine top Motorradstrecke. Am Nachmittag streifen wir den Lake Tahoe und fahren ein Stück den Hwy50 am östlichen Seeufer entlang. In Carson im Brauhaus bekommen wir dann zum Abendessen auch noch alkoholfreies Bier, was in USA eher eine Seltenheit ist.

Day 7: Carson City – Wells (NV), 22.09.24, 585 km

In Carson sagte uns Jemand, wir müssten unbedingt nach Virginia City. Da es quasi auf dem Weg lag, haben wir die paar Kilometer, die sich auf jeden Fall gelohnt haben, hinzugefügt. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir in Virginia City übernachtet. Ansonsten war von A nach B über die I80/US95 angesagt. Im Prinzip mit Tempomat immer geradeaus durch die Wüstenlandschaft von Nevada. Die längste Tagesetappe auf der gesamten Tour. Eine Alternative über den einsamsten Hwy (US50) der USA und Nebenstraßen im Nirgendwo wären 610 km gewesen. Die Interstate 80 war aber schon einsam genug. Das Wort Stau kennt hier vermutlich keiner.

Day 8: Wells - Idaho Falls (ID), 23.09.24, 450 km

Eine weitere lange Etappe bei bestem Motorradwetter. Auf der US93 von Wells Richtung Twin Falls kam erst nach 105 km wieder eine Tankstelle. Daran muss man sich auch erst mal gewöhnen. In Twin Falls, besuchen wir den Twin Falls Park und stellen fest, dass im Herbst von den Falls wenig zu sehen ist. Gleiches gilt für die Shoshone Falls. Manchmal werden sie als die Niagarafälle des Westens bezeichnet. Sie sind etwa 14 m höher als diese. Dafür haben die Falls in Idaho Falls, die ebenfalls durch den Snake River gespeist werden, alles wieder wettgemacht. Mit Tempomat waren die 450 schnell erledigt und die Stunde, die uns durch die Zeitzone geklaut wurde, viel nicht ins Gewicht.

Day 9: Idaho Falls – Yellowstone (WY), 24.09.24, 305 km

Bei wieder bestem Motorradwetter und frischen 4 °C fahren wir zunächst die Pine Creek Road (ID-31). Endlich wieder eine Motorrad gerechte Straße. Die Grand Teton Park Road im gleichnamigen Nationalpark ist dann ein weiteres Highlight des Tages. Der Grand Teton Park wäre sicher auch einen Tag wert gewesen. Aber, man kann nicht alles haben, oder, man muss auch weglassen können. Aber die Fahrt durch den Nationalpark ist schon ein Highlight. Gegen Mittag sind wir schon im Yellowstone und bekommen bei angenehmen 21 °C einen ersten Eindruck von der tollen Landschaft. Wir werden 2 x im Park übernachten, der auf einer Höhe von 2.400 Metern.

Day 10: Yellowstone, Grand Loop, 25.09,24, 235 km

What a day. Die Rundtour mit dem Motorrad auf der "Grand Loop Road" war vom Feinsten und hat die Erwartungen übertroffen. Man muss wirklich keine Sorge haben einen Büffel zu sehen, die gab es oft zusehen. Ein riesiger Hirsch lief schon nach dem Frühstück über das Gelände der Lodge und der Bär war gut getarnt, aber trotzdem entdeckt. Wir haben die "Upper Falls" im Grand Canyon of the Yellowstone, die "Mammoth Hot Springs Terraces", den "Norris Geyser" und den "Midway Geyser" gesehen. Die Landschaft war von Bergen, Seen und Flüssen geprägt. Hinter jeder Kurve ein Fotomotiv. Zum Tagesabschluss dann noch zum "Old Faithful Geysir" bevor es zur Lodge am Yellowstone Lake zurückging. Zu allem Überfluss war der Old Faithful zu dem Zeitpunkt aktiv als wir dort waren. Dazu noch das traumhafte Wetter. Wie gesagt, was für ein Tag.

Day 11: Yellowstone – Thermopolis (WY), 26.09.24, 372 km

Über die nordöstliche Zufahrt verlassen wir den Yellowstone bei 1 °C und blauem Himmel. Auf dem Weg liegt das Lamar Valley und wir hatten das Glück Büffel und Elche in freier Wildbahn beobachten zu können. Die Strecke geht auch noch ein kurzes Stück durch Montana bevor wir den Chief Joseph Highway bis nach Cody nehmen. Ein weiteres Highlight unserer Motorradtour. In Cody waren wir im Buffalo-Bill-Center und haben dort das Draper Natural History Museum, dass Buffalo-Bill-Museum und das Plains Indian Museum besichtigt. Den Lunch haben wir im Buffalo Bill Hotel "The Irma" genommen. Die weitere Strecke bis Thermopolis war dann recht eintönig und einsam. Auf 130 km keine Tankstelle.
In Thermopolis legen wir nach 12 Tagen Motorradfahren und rund 3.800 km mal eine Pause ein. Kilometermäßig schon Halbzeit der Motorradtour.

Day 12: Relax

Day 13: Thermopolis – Laramie (WY), 28.09.24, 440 km

Erst mal Strecke machen, sozusagen durch Niemandsland nach Laramie, die drittgrößte Stadt des US-Bundesstaates Wyoming. Auf der WY77 ist uns ein Auto begegnet. Endlose Weiten. Rinder, Schafe und Rehe. Und dann am Abend, American Football. Cowboy Football vs. Air Force im War Memorial Stadium. Den Volkssport Nr. 1 wollten wir uns doch nicht entgehen lassen. Was für eine Show. Ein tolles Erlebnis, besonders das Rahmenprogramm.

Day 14: Laremie - Central City (CO), 29.09.24, 366 km

Der Rocky Mountains NP war aufgrund seiner Höhe etwas Besonders für uns Motorradfahrer. Zu beachten ist, dass man im Vorfeld eine Reservierung (Timed Entry Permit) beantragen muss, sofern man zwischen 09:00 und 14:00 Uhr in den Park und die Trail Ridge Road (US34) fahren will. Auf der Trail Ridge Road, der höchstgelegen Passstraße der USA, überqueren wird den 3.605 m hohen Iceberg Pass, den 3.729 m hohen Milner Pass der an der 3.759 m hohen Continentale Wasserscheide liegt. Gleich hinter dem südlichen Eingang zum Nationalpark machen wir einen Stopp am Grand Lake. Ein schöner See mit einer touristischen Infrastruktur. Zum Abschluss der Tour ging es dann noch über 3.446 m hohen Berthoud Pass. In Central City haben wir uns vom Bürgermeister persönlich noch die Stadtgeschichte erzählen lassen. Einst war die Stadt das Zentrum des Colorado-Goldrauschs. Heute ist sie eines der bedeutendsten Spielerparadiese Colorados. Wir drei haben heute alle gewonnen. Zumindest den Einsatz, den wir nicht verspielt haben.

Day 15: Central City - Manitou Springs (CO), 30.09.24, 257 km

Die Motorrad-Strecke heute war ein weiteres Tourhighlight. Kurven wie im Westerwald. Die Sackgasse "CO-5" zum Mount Blue Sky Gipfel war allerdings gesperrt. Das war bei der heutigen Strecke locker zu verschmerzen. Zum Schluss der Tagesetappe sind wir dann den Motorrädern den Pikes Peak Highway gefahren. Es ging bis auf 4.302 Meter hoch, der höchste Punkt den wir jemals gefahren sind. Ich hatte leichte Probleme mit der Höhe, obwohl wir schon seit Tagen über 2.000 Meter unterwegs waren. Die Aussicht in alle 4 Himmelsrichtungen war perfekt. Der Pikes Peak ist eine Sackgasse und man muss dieselbe Strecke wieder runter. Wurde aber mit tollen Fernsichten belohnt. Zu beachten ist, dass man auch hier ein Timed Entry Permit braucht.

Day 16: Garden oft the Gods

Heute blieben die Motorräder stehen. Wir haben eine 15 km Wanderung durch die "Gärten der Götter“ (Garden of the Gods) unternommen. Ein Fotomotiv nach dem anderen.

Day 17: Manitou Springs - Glenwood Springs (CO), 02.10.24, 341 km

Die Tagesetappe führte uns über die CO-102 durch Guffey. Ein Nest im Nirgendwo. Dafür aber mit tollen Fotomotiven der besonderen Art. Weiter geht es über den 3.687 m hohen Independence Pass in Richtung Aspen. Ein schöner Wintersportort, der auch jetzt gut besucht war. Von dort nach Glenwood Springs war dann Schluss mit der Einsamkeit der letzten Tage. Die CO-82 wurde zweispurig und vor Glenwood Springs staute sich der Verkehr wegen einer Baustelle.

Day 18: Glenwood Springs – Moab (UT), 03.10.24, 313 km

Auf John Waynes Spuren. Über Grand Junction fahren wir nach Moab. Zunächst bis Grand Junction über die Interstate 70 und dann auf die UT128 Richtung Moab. Das erste Stück war wieder mal eine absolute Einöde. Aber dann, der Rest des Hwy 128 Scenic Byway führt entlang des Colorado River und ist ein absolutes Highlight. Hier wurden diverse Western, u.a. mit John Wayne, gedreht. Die Kulisse ist absolut TOP. In unserm Motel in Moab soll John Wayne während den Dreharbeiten schon mal abgestiegen sein. Der Südwesten der USA hat uns mit 33 °C empfangen.

Day 19: Arches National Park

Schwere Entscheidungen. Welche von den über 100 Fotos kommen auf die Homepage. Zu viele Fotomotive. Gestern hatten wir Glück und konnten unsere Timed Entry Tickets von nachmittags auf 8:00 Uhr vormittags umbuchen, da am Vorabend ab 19:00 Uhr nochmal ein Kontingent Tickets vergeben wurde. Gut so, denn als wir gegen halb zwei im wahrsten Sinne des Wortes durch waren, zeigte das Thermometer wieder 33 °C an. Da kam der Pool im Motel ganz gelegen.

Day 20: Moab - Monument Valley (AZ), 05.10.24, 237 km

Es geht weiter Richtung Südwesten. Unterwegs halten wir noch am Wilson Arch für ein paar Fotos. In Bluff kommen wir dann per Zufall an einer Rekonstruktion des Fort vorbei, welches 1880 gegründet wurde. Eine interessante Geschichte, die den Pioniergeist und die Entbehrungen der damaligen Zeit erzählt. Und dann noch ein Scenic Drive, der Hwy 163. Er ist ein weiteres Highlight des Südwestens. Auf dem Stück Straße war schon Tom Hanks in Forrest Gump unterwegs. Das Monument Valley ist kein staatliches Schutzgebiet und damit kein Nationalpark, es liegt mitten im Navajo Indianer Reservat und wird allein von den Navajo Indianern verwaltet.
Der 17-Mile-Drive im Monument Valley, eine ca. 27 km lange Piste darf nur mit 4x4 Fahrzeugen befahren werden. Somit mieten wir uns einen Jeep Wrangler an und gönnen uns die Buckelpiste. Ein Vergnügen war das nicht und die tollen Felsformationen kann man auch schon teilweise von außerhalb des Parks bewundern.

Day 21: Monument Valley bis Grand Canyon (AZ), 06.10.24, 285 km

Die Strecke vom Monument Valley zum Grand Canyon kann man ohne Übertreibung als eintönig bezeichnen. Wir fahren von Osten in den Nationalpark und gleich auf dem ersten Halteplatz wird die Dimension des Canyons sichtbar. Das lässt sich mit Fotos nicht wirklich wiedergeben.

Day 22: Grand Canyon

Am Grand Canyon gibt viele Möglichkeiten. Zum Beispiel zum Sonnenaufgang zum Mather Point. Diverse Trails um entlang der South Rim oder auch hinab ins Tal zu wandern. Zudem haben wir uns auch für einen Helikopter Rundflug entschieden. Aber auch den Fotos aus der Luft fehlt die dreidimensionale Sicht, um die Dimension des Canyons wiederzugeben.

Day 23: Grand Canyon – Page (AZ), 08.10.24, 229 km

Die relativ kurze Strecke bis Page erlaubt uns noch den Glen-Canyon HorseShoe Band, ein hufeisenförmiger Talmäander des Colorado River und den Antelope Canyon zu besuchen. Die beiden Highlights hatten wir erst kurz vor Schluss der Tourplanung in die Tour integriert. Insbesondere der Antelope Canyon, den mir mein Sohn empfohlen hat, ist schon etwas Besonderes. Fotomotive haufenweise.

Day 24: Page – Bryce Canyon City (UT), 09.10.24, 241 km

Die letzten ca. 70 km der heutigen Etappe waren abwechslungsreich und landschaftlich attraktiv. Es ging auf über 2.200 m hinauf und die Temperatur auf angenehme 22 °C runter. Vor dem Bryce Canyon kamen wir noch durch den Red Canyon, der auch schöne Fotomotive zu bieten hat. In Bryce Canyon City bin ich dann mal über den Reisemobil / Wohnmobil RV (Recreational Vehicle) Campingplatz geschlendert. In Amerikas Westen ist alles größer, breiter, höher oder was auch immer. Riesige Camper, die entweder einen PKW hinter sich herziehen oder als Auflieger auf eine überdimensionalen Pick Up wie z.B. den Ford F-Series Super Duty. Dagegen wirkt ein Motorrad wie die BMW R1250GS wie Spielzeug.

Day 25: Bryce Canyon

Ein lohnenswerter Nationalpark. Eine ca. 30 km lange Sackgasse mit vielen View Points direkt an der Straße. Es ging bis auf fast 2.800 m hinauf. Angeblich könnte man von hier aus den über 200 Meilen entfernten Grand Canyon sehen. Sicher nur an besonderen Tagen. Natürlich gibt es auch viele Wanderwege.

Day 26: Bryce Canyon City – Springdale/Zion NP (UT), 11.10.24, 258 km

Den Utah Scenic Byway, darf man nicht liegen lassen. Daher fahren wir zunächst die Utah 12 Richtung Osten und wieder zurück Richtung Zion Nationalpark. Eine abwechslungsreiche Strecke mit toller Landschaft. Der Zion-Mount Carmel Hwy und der Zion-Mount Carmel Tunnel sind weiter Tageshighlights. Eine tolle Motorradstrecke, wenn nicht die vielen Autos und Camper wären. Ein Fotomotiv nach dem Anderen.

Day 27: Zion National Park

Heute ist Wandertag. Ausschließlich mit dem Bus geht es in den Park. Am Ende des Parks wollten wir den Hiking Trail "The Narrows" gehen. Leider waren wir schlecht vorbereitet. Man muss durch den Virgin River laufen. Dazu hatten wir nicht die passende Ausrüstung. Der Emerald Pool Trail war aber auch nicht schlecht und bot eine tolle Aussicht.

Day 28: Zion NP - Las Vegas (NV), 13.10.24, 304 km

Das Valley of Fire lassen wir heute weg und besuchen stattdessen das Las Vegas Snow Mountain Pow Wow. Eine sehr gute Entscheidung. Roten Sand und Steine hatten wir schließlich reichlich in den letzten Wochen. Pow-Wows sind Treffen von nordamerikanischen Indianern mit Nicht-Indianern um gemeinsam zu tanzen, zu singen, Kontakte zu knüpfen und die indianische Kultur zu ehren.

Abends stürzen wir uns in das Nachtleben am berühmten "Strip". Wenn man schon mal in der Gegend ist, muss man das auch mal gesehen haben. Ein totaler Kontrast zu dem Rest des weiten Westens.

Day 29: Las Vegas bis Kingman (AZ), 14.10.24, 179 km

Gut, einen Hangover hatten wir nicht. Somit sind wir zeitig zum Hoover Dam aufgebrochen. Dem gestauten Lake Mead fehlt deutlich sichtbar jedem Menge Wasser. Eine Besichtigungs-Führung hätte 2 Std. Wartezeit bedeute. Somit gestrichen und weiter nach Kingman, ein Ort an der berühmten Route 66. Kingman wurde erst 1882 als Bahnstation gegründet. Hier besuchten wir noch das Arizona Route 66 Museum und das Bonelli House. Die nette alte Dame hat uns alles haarklein über die Geschichte des Hauses erklärt.

Day 30 Kingman bis Barstow (CA), 15.10.24, 350 km

Das darf auf der Motorradtour nicht fehlen. Wir fahren auf dem Weg nach Barstow ein Teilstück der berühmten "Mother Road", der Route 66. Eine Straße wie viele andere. Aber jeder kennt sie. Zuerst geht es nach Oatman, eine Ghost Town mit Western-Atmosphäre. Die Strecke dort rauf war auch schön kurvig. Das war es dann aber auch. Dann geht es weiter nach Goffs. Das obligatorische Foto von dem Route 66 Sign mit Motorrad ist mit der Drohne schnell im Kasten und weiter geht's. Tanken mussten wir auch. Mit Route 66 Top Zuschlag. Unterwegs fahren und stehen unendlich lange Wagonzüge. Der längste Zug war 3,4 km lang.

Day 31: Barstow bis Long Beach (CA), 16.10.24, 200 km

Irgendwann endet jede Reise. Es geht zurück nach Long Beach und wir geben die Motorräder ab.

31 Tage ohne jeden Zwischenfall. Nicht einmal einen platten Reifen. Top Wetter, jeden Tag Sonnenschein und Temperaturen zwischen 2 °C frühmorgens und 33 °C am Nachmittag je nach Region. Von den Motorrädern, die wir unterwegs gesehen haben, waren BMW Motorräder klar in der Überzahl.

Der Westen der USA ist ein weites Land, ein sehr weites Land. Zwischen den besuchten Nationalparks lagen meistens hunderte von Kilometern mit NICHTS außer Wüste oder ähnlicher Landschaft. Hunderte von Kilometer im Prinzip geradeaus.

Wie immer haben wir viele nette Menschen getroffen. Oft wurden wir gefragt, wo wir herkommen und über unsere Motorradreise befragt.
Unzählige Eindrücke haben wir gewonnen und den American Way of Life des Westens kennengelernt.