Just For Fun Tours

Der Weg ist das Ziel

Schottland Tour

Die schottischen Highlands sollen es im Mai 2020 sein. Alles war geplant und gebucht. Doch wegen der Corona Pandemie musste die private Motorrad-Tour abgesagt werden. Für 2021 sah es auch nicht gut aus. Aufgeschoben war aber nicht aufgehoben. Im Mai 2022 soll die Motorrad Reise nun nachgeholt werden.

Nach den vielen Erfahrungen, die wir auf unseren Motorrad Reisen gesammelt haben, versuchen wir die "richtige" Jahreszeit zu erwischen. Möglichst wenig Regen und möglichst wenig Mücken (Midges), da drängt sich der Mai auf. Edinburgh, Burgen und Schlösser, Whisky Destillerien, Highland Games und natürlich die Highlands stehen auf Tour-Liste.

Für die Anreise ist die Fährverbindung der DFDS von Amsterdam nach Newcastle ideal. Die Verbindung über Nacht biete sich an, um entspannt die Motorradtour anzugehen. Alternativ gibt es die Verbindung von Rotterdam nach Hull mit der der P&O.

Von Neustadt (D) nach - Amsterdam (NL), 25.05.22, 340 km

Endlich geht es los! Lange haben wir uns auf die Motorradtour vorbereitet. Reiseberichte gelesen, Reisevorträge gehört und Videos angesehen und für uns eine individuelle Route zusammengestellt.
Das Einchecken auf die Fähre hat etwas gedauert, aber sie fuhr dann doch pünktlich ab.
Die vorherige Fahrt zum Fährhafen von Amsterdam verlief problemlos. Die Autobahnen in den Niederlanden sind sehr gut ausgebaut. Allerdings galt dort überall (auf unserer Strecke) Tempo 100. Geht. Wenn man sich mal daran gewöhnt hat….Je näher wir der Küste kamen um so windiger wurde es. Teilweise mit heftigen Böen. Etwas unangenehm bei voll bepacktem Motorrad. Die Überfahrt nach Newcastle war entsprechend dem Seegang etwas schaukelig. Für so manchen könnte das gebuchte und bezahlte (und auch leckere) Abendessen überflüssig gewesen sein. Selbst als man irgendwann mal ins Bett gefunden hatte ging das natürlich weiter.


Von Newcastle (GB) nach Edinburgh (GB), 26.05.22, 185 km

Die See hatte sich bis zum Morgen etwas beruhigt, sodass man dann doch ganz gut schlafen konnte. Auch das Frühstück war direkt gleich so gut. Pünktlich um 9.15 Ortszeit waren wir da. Und dann halt wieder alle runter von der Fähre. Logistisch immer wieder spannend. Und dann direkt nochmal ein Einreisecheck. Aber kein Problem. Wir hatten alles griffbereit. Die Motorräder hatten die Überfahrt auch unbeschadet überstanden.
Und dann ging es los. Durch Newcastle durch Richtung Norden. Natürlich direkt mit Linksverkehr. Da war sofort volle Konzentration angesagt. Und das auch gleich in der Stadt. Etwas ungewohnt, aber haben wir ganz gut hinbekommen. Und wie gesagt immer weiter Richtung Norden. Zur Schottischen Grenze.
Carter Bar ist ein auf einem Pass (418 m) gelegener Grenzübergang mit Grenzstein an der A68, der sich am höchsten Punkt des Hochtales Redesdale in den Cheviot Hills befindet und einen imposanten Blick hinein nach Schottland bietet. Am Carter Bar fand 1575 eine der letzten großen Schlachten zwischen Engländern und Schotten statt, die unter dem Namen Raid of the Redeswire in die Geschichte einging. Heute spielt hier oft ein Mann Dudelsack um die Touristen zu begrüßen. War auch bei uns so. Da waren wir gleich mal richtig eingestimmt.
Ach ja, und das Wetter. Direkt ab Newcastle leichter Nieselregen, der sich weiter nordwärts zu einem richtigen Landregen entwickelte. Bei 13 Grad. Aber auch darauf waren wir vorbereitet. Und dann am Grenzstein zu Schottland Sonne. Klasse. Mit dem genannten Blick auf die Ebene. Zusammen mit dem Dudelsackspieler ein perfekter Empfang. Weiter ging es dann zum Kloster Melrose.
Das Kloster Melrose (Melrose Abbey), Schottland, wurde um 1136 errichtet. Große Teile des Klosters sind heute nur noch als Ruine erhalten, ein Gebäude aus dem Jahr 1590 ist als Museum zugänglich.
Die Abtei wird heute von "Historic Scotland", einer schottischen Kommission, die sich für den Erhalt alter Bauwerke einsetzt, gepflegt. Die Namensgebung hat übrigens nichts mit der Fernsehserie zu tun. Oder umgekehrt.
Dann weiter zu unserem heutigen Tagesziel: Edinburgh. Die Fahrt dahin super, schöne Landschaft und tolle Straßen. Edinburgh selbst dann wieder typisch Stadt. Erst mal wegen Baustelle die Hauptbrücke gesperrt und dann dadurch natürlich unfreiwillig eine kleine Stadtrundfahrt gemacht. Aber gegen 16.00 waren wir dann doch am Hotel. Einchecken, fertig für heute. Das Abendessen kommt noch. Aber das schaffen wir jetzt auch noch. Bis morgen.


Stadtbesichtigung Edinburgh, 27.05.22, über 12 km

Heute haben wir uns Edinburgh vorgenommen. Zu Fuß. Ehrlich.
Und vorneweg: es waren deutlich über 12km. Für Motorradfahrer schon eine eigene Herausforderung. Aber es hat alles gut geklappt und das Wetter hat auch super mitgespielt. So konnten wir auch tatsächlich unser geplantes Programm bewältigen. Sogar mit einem Abstecher zum Schluss auf den anliegenden Berg. Das reichte dann aber auch.
Hier ein paar Beispiele, was wir heute alles "unter die Füße" genommen haben:
Edinburgh ist die Hauptstadt von Schottland und seit 1999 außerdem Sitz des Schottischen Parlaments. Edinburgh ist mit etwa 518.500 Einwohnern nach Glasgow die zweitgrößte Stadt.
Das Edinburgh Castle gilt als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Schottlands. Die Höhenburg steht im Zentrum von Edinburgh auf dem Castle Rock.
Der Holyrood Palace ist die offizielle Residenz der britischen Königin in Schottland. Der Palast befindet sich am östlichen Ende der Royal Mile, die von dort hinauf zum Edinburgh Castle führt. An das Schloss schließt sich der Holyrood Park an. Die Anlage steht seit dem 14. Dezember 1970 als Listed Building der Kategorie A unter Denkmalschutz.
Die Princes Street ist heutzutage die Haupteinkaufsstraße im Stadtzentrum, obwohl sie ursprünglich als Wohnstraße angelegt wurde. Da am Südrand der Straße kaum Gebäude liegen, hat man schöne Ausblicke auf die Princes Street Gardens, die Old Town und Edinburgh Castle.
Der Calton Hill in Edinburgh ist die markanteste Erhebung der Stadt mit einer Höhe von 103 Metern. Er befindet sich am östlichen Ende der Princes Street. Dort befinden sich das National Monument, das Nelson Monument, das Dugald Stewart Monument, das Playfair Monument, der Parliament Cairn, dass Old Observatory House und das City Observatory. Seit 1887 befindet sich auch die Portugiesische Kanone auf dem Hügel.
Dean Village liegt nur ein paar Minuten vom Stadtzentrum Edinburghs entfernt entlang des Flusses Water of Leith.
Arthur’s Seat ist ein bekannten Wanderort der sich eignet um schöne Fotos zu schießen. Vom Gipfel kannst man in alle Richtungen sehen.
Das White Hart Inn ist der älteste und wohl auch der meistbesuchte Pub in Edinburgh. Aus 1516 ist nur der Keller erhalten, während das oberirdische Gebäude aus dem Jahr 1740 stammt.
Und morgen geht es dann wieder auf den Motorrädern weiter. Richtung Norden. Es steht ja noch einiges an auf unserer Schottlandrundfahrt. Und wir sind ja erst am Anfang.

Von Edinburgh (GB) nach Grantown on Spey (GB), 28.05.22, 276 km

Die gute Nachricht vorweg. Die Motorräder waren noch da. Edinburgh ist für viele Motorraddiebstähle bekannt. Wir hatten mit zusätzlichen Schlössern und Ketten gut vorgesorgt. Wäre ja ungeschickt, wenn die Tour endet bevor sie richtig begonnen hat. Also entweder alle 4 Motorräder oder keins.
Und noch eine gute Nachricht oder ein Lob. An Garmin. Die Programmierabteilung hatte eine gute Idee und hat die Geschwindigkeitsvorgaben in Meilen direkt in Km/h umgerechnet und im Display angezeigt. Da braucht man sich als Fahrer auch darum dann keinen Kopf machen. Gute Sache.

Pünktlich um 8:45 Uhr ging es dann los. Raus aus Edinburgh. Kein Problem. Auch der Linksverkehr verliert so langsam seinen Schrecken.
Zuerst ging es über die Forth Road Bridge. Die Forth Road Bridge ist eine Straßenbrücke über den Firth of Forth bei Edinburgh. Die Hängebrücke wurde zwischen 1958 und 1964 erbaut und war damals die größte Brücke ihrer Art in Europa. Seit April 2001 steht die Forth Road Bridge unter Denkmalschutz.
Danach stramm weiter Richtung Norden, tlw. sogar ein Stück Autobahn. In Perth (das in Schottland, nicht das in Australien) ging es dann runter von der Autobahn. Den Rest über Landstraße. Bis zu einem schönen Schloss. Das Balmoral Castle ist ein Schloss, das am Fluss Dee in Aberdeenshire, Schottland liegt. Der Name „Royal Deeside“, der die Landschaft am Oberlauf des Dee bezeichnet, geht auf die königlichen Eigentümer zurück. Es ist heute die Sommerresidenz von Elisabeth II., der britischen Königin. Sie hält sich dort zwischen August und Oktober für etwa zwölf Wochen auf. Das Schloss ist privates Eigentum der Monarchin und nicht Teil des Crown Estate. Leider kommt man da nicht gut dran. Ist aber auf der anderen Seite ganz gut so. Man sollte ja nicht in jedem Vorgarten rumturnen.
Weiter ging es dann zur und über die Gairnshiel Bridge. Das ist eine Straßenbrücke der A939 nahe der schottischen Ortschaft Crathie die über die Grain führt. Die Brücke in den schottischen Denkmallisten in die höchste Denkmalkategorie A aufgenommen. Wir haben dann auch gesehen, warum. Tolles schmales Ding. Wir natürlich drüber.
Und dann kam jede Menge schmale Straße durch den Cairngorms National Park in den Highlands. Um bei der Wortwahl zu bleiben: auch ein highlight.Schmal, kurvig, rauf, runter. Absolut abwechslungsreich und ein Muss wenn man hier in der Gegend ist. Die 7 Grad bei kurzem leichten Nieselregen waren da schnell verziehen. In der Mittagspause haben wir uns eine schöne warme Suppe gegönnt und dann ist das auszuhalten.
Weiter ging es dann zu einer sehr bekannten Destillerie. Die Glenfiddich ist eine Whiskybrennerei bei Dufftown. Glenfiddich ist einer der größten Single-Malt-Produzenten Schottlands und als letzte schottische Whisky-Brennerei noch im Besitz der Gründerfamilie Grant. War schon ganz schön beeindruckend.
Und der ganze Whisky muss ja auch irgendwo aufbewahrt und gelagert werden. Demnach ist die nächste Böttcherei nicht weit weg.
Die Speyside Cooperage ist die einzige schottische Böttcherei, die Whiskyfässer herstellt und repariert und ist Teil des Malt Whisky Trail. Jährlich werden derzeit circa 150.000 Eichenfässer produziert. Nur ein sehr kleiner Anteil davon sind Neuanfertigungen, das überwiegende Geschäft besteht in der Aufarbeitung gebrauchter Fässer. Schottisches Recycling. Cool.
Kurz nach 15.00 Uhr waren wir dann auch schon am Hotel. Nach wieder schön schmalen und leeren Straßen. Super zu fahren. Hat Spaß gemacht. Und die Sonne kam auch ab und zu mal durch. Bei dann 12 Grad. Geht.


Von Grantown on Spey (GB) nach Inverness (GB), 29.05.22, 239 km

Heute hat uns das Wetter dann gleich wieder auf die Probe gestellt. In der Nacht hatte es etwas geregnet. Am Morgen bei unserer Abfahrt war es dann fast trocken. Das Frühstück war übrigens reichlich und lecker. Es gab Black Pudding und Porridge. Damit konnten wir zu unserem heutigen highlight starten: Schottische Hochlandspiele.
Das Atholl Gathering, die Atholl Highland Games starten mit einem "March On" die offizielle Eröffnung, die angeführt wird vom der Dudelsack Parade mit Trommelbegleitung. Wir hatten bei der Anfahrt dann auch gleich nochmal 7 Grad und Nieselregen. Ist hier halt mal so. Und in den Bergen gab es sogar Neuschnee. Haben wir gesehen. Dafür war es auf dem Schlossgelände, auf dem die Spiele stattfanden, weitestgehend trocken.
Der Tradition nach stehen schwergewichtige starke Männer aus ganz Schottland im Mittelpunkt des Kampfes bei den Highland Games, zu denen traditionelle Veranstaltungen wie das Werfen des Baumstamms, das Schießen und das Hammerwerfen gehören. Highland Games reichen viele Jahrhunderte zurück, wobei die meisten Veranstaltungen ihre Wurzeln in alten schottischen Kampfwaffen und Kampftechniken haben. Am Morgen treten lokale Schwergewichtssportler der Perthshire League an.
Auch wenn heute mal nicht nur absolute Schwergewichte angetreten sind war es für uns ein tolles Spektakel. Man kann sehr schön sehen, wie hier Tradition, Wettkampf aber auch Fairness und der Spaß am Sport gelebt werden. Und die Stimmung rundherum war auch entsprechend gut.
Viele weitere Attraktionen wie Hochland-Tanzveranstaltungen, Tauziehen und Solo-Dudelsack-Wettbewerbe.
Wir haben dann noch das offizielle Ende der Veranstaltung abgewartet, mit entsprechendem Auszug und Kanonenschuss. Für uns ging es dann weiter zu unserem heutigen Zielort. Inverness. Diesen haben wir dann gegen 16.00 Uhr erreicht. Zwischendurch natürlich wieder mal Nieselregen und 7 Grad. Aber das hatten wir ja schon mal…
Da freut man sich auf eine heiße Dusche und ein gutes Abendessen. In diesem Sinne. Bis morgen.

Von Inverness (GB) nach Tain (GB), 30.05.22, 182 km

Nach einem hervorragenden Frühstück haben wir uns kurz vor neun Uhr wieder auf den Weg gemacht. Wie gewohnt bei leichtem Regen. Richtung Loch Ness. Aber vorher noch ein Wort zu Inverness:
Inverness ist die größte Stadt und das kulturelle Zentrum der schottischen Highlands. Hier fließt der Ness in den Moray Firth. In der Altstadt stehen die Inverness Cathedral aus dem 19. Jahrhundert, die hauptsächlich aus dem 18. Jahrhundert stammende Kirche Old High St Stephen's und der Victorian Market.
Die Legende um das Seemonster Nessi, das hier angeblich leben soll, machte dieses Gewässer zum berühmtesten in ganz Schottland. Loch Ness liegt in den Highlands im Tal Great Glen und ist der zweitgrößte Süßwassersee in Schottland. Da sind wir natürlich hin. Und wenn man ganz genau hinschaut, dann kann man sogar was sehen. Denkt man. Oder glaubt man. Wie auch immer. Wir waren wohl zu früh für ein Monster.
Anschließend ging es weiter zur Besichtigung der Glen Ord Distillery. Und wir waren uns einig: das muss man mal gemacht haben, wenn man schon mal hier oben ist. Wir haben auch einiges Neues gehört und gelernt. Es war auf jeden Fall ein Besuch wert. Und besonders entgegenkommend: für Auto- und Motorradfahrer konnte man die obligatorischen Geschmacksproben gegen Ende der Führung sogar in kleinen Gefäßen mitnehmen. Sehr schön, da können wir diese mal in aller Ruhe genießen. Weiter ging es dann zum Dunrobin Castle. Das Dunrobin Castle ist ein Schloss an der NC500 an der Ostküste von Schottland und der Stammsitz des Clan Sutherland und damit auch des Earl of Sutherland. Mit 189 Zimmern ist Dunrobin Castle das größte Wohngebäude in den nördlichen Highlands. Da sind wir natürlich rein. Tolle Lage am Meer, super schöner Ausblick, auch auf den schön angelegten Garten. Der Weg durch das Schloss war ausgeschildert, sodass wir ohne Navi den Weg gefunden haben. Schön eingerichtete Zimmer und alles gut erklärt. Sogar fotografieren war uneingeschränkt erlaubt. Alles zusammen ein interessanter Einblick in die damalige Zeit.
Danach war dann lediglich noch der Weg zum Hotel zu fahren. Kein Problem. Und ab und zu kam sogar mal die Sonne durch. Aber nicht lange. Kurz vor dem Hotel kamen wir noch an der Glenmorangie Distillery in Tain vorbei. Sie ist eine Whiskybrennerei in den Northern Highlands von Schottland, die 1843 gründete wurde. Der wunderbar komplexe und außergewöhnlich weiche Single-Malt-Whiskys ist preisgekrönten. https://www.glenmorangie.com/de-de
Da wir heute aber bereits eine Besichtigung hinter uns haben sind wir direkt weiter zum Hotel. Auch was Besonderes: ein Schloss. Vielleicht sogar mit Gespenst. Das Schlosshotel selbst heißt Mansfield Castle Hotel.
Gute Träume.

Von Tain (GB) nach Ullapool (GB), 31.05.22, 270 km

Mrs Fowler hatte gute Laune. Das ist der Überlieferung nach das mögliche Schlossgespenst in unserem Hotel. Wir haben super gut geschlafen. Und waren am morgen sehr gut ausgeruht. Auch das Frühstück war wieder ganz hervorragend.
So konnten wir bestens gerüstet um 8.45 Uhr starten. Die Tour heute geht zum nördlichsten Punkt unserer Reise. Und natürlich durfte auch wieder ein wenig Regen nicht fehlen. Aber das Wetter wurde besser. Die Sonnenstunden nahmen zu und auch die Temperatur ging nach oben. Der heutige Höchstwert lag immerhin bei 16 Grad. Das fühlte sich schon fast richtig warm an.
Die North Coast 500 (kurz NC500) ist eine 830 km lange Ferienstraße entlang der Nordküste Schottlands. Sie beginnt und endet am Inverness Castle. Wir stoßen erneut in Tonque auf die NC500 und folgen ihr gegen den Uhrzeigersinn nach Ullapool.
Da wie gesagt das Wetter immer besser wurde war auch die Sicht auf die Berge oder das Meer viel besser als in den letzten Tagen. Und das war hier oben einfach klasse. Kurz vor Smoo Cave haben wir schon mal an einer Bucht Halt gemacht und die schöne Aussicht genossen. Klasse.
Die kurz danach anschließende Höhle Smoo Cave ist eine Meeres- und Süßwasserhöhle östlich von Durness an der Nordküste der schottischen Highlands. Die Kalksteinhöhle ist über 60 m lang, 40 m breit und der Bogen über dem Eingang über 15 m hoch. Da sind wir natürlich rein. Wenn man schon mal da ist sollte man das auf jeden Fall mitnehmen.
Weiter ging es auf der einzigartigen Straße Richtung Süd-Westen. Immer wieder mit tollen Ausblicken auf das Meer oder die Berge. Dann noch ein kurzer Stopp beim Ardvreck Castle. Das Ardvreck Castle ist eine Burgruine in den schottischen Highlands. Das auf einer Halbinsel in Loch Assynt liegende, Ende des 15. Jahrhunderts errichtete Bauwerk ist als Scheduled Monument eingestuft. Es hat aber den Titel Ruine durchaus verdient.
Da wir noch etwas Zeit hatten haben wir eine von uns sogenannte Bonustour drangehängt. Ein kleiner Schlenker zusätzlich und abseits der geplanten Route. Auch das hat sich absolut gelohnt. Die Strecke war eine ganz kleine und einsame single-track-road (einspurige Straße). Auch wieder mit fantastischen Blicken auf einsame Buchten und schöne Landschaften.
Noch was zu den single-track-roads: hier ist Rücksichtnahme Pflicht. Jeder, der in einen der passing-places (Buchten zum Ausweichen des Gegenverkehrs) ausweichen kann macht das auch. So ist ein reibungsloses Passieren sicher gestellt. Egoisten haben hier wenig Chancen. Und so ganz nebenbei werden diese Ausweichbuchten auch als Gelegenheit genutzt, langsamere Fahrzeuge zu überholen. Was durchaus gewollt und auch sehr gut unterstützt wird. An dieser Stelle unbekannterweise herzlichen Dank an alle Wohnmobile und auch Autos, die uns absolut freundlich haben passieren lassen. Sehr angenehm und vorbildlich.
Wir lagen ja wie gesagt gut in der Zeit, und so waren wir trotz Bonus-Route um 16.15 Uhr am Hotel. Einchecken, frisch machen und dann ab zum Abendessen.
Und morgen haben wir wieder tolle Themen auf dem Plan. Wir sind gespannt.

Ullapool (GB) nach Kyle (GB), 01.06.22, 296 km

Nach einer ruhigen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück ging es pünktlich um 8.45 Uhr los. Wir hatten heute knapp 300km auf dem Programm und jeder Kilometer davon sollte sich lohnen. Zumal auch das Wetter immer besser wurde. Heute war der erste durchgehend trockene Tag. Besser noch, teilweise strahlend blauer Himmel. Das war natürlich für unsere Motorrad-Strecke heute ideal.
Von Ullapool folgten wir weiter der NC500 Richtung Applecross. Wobei es bis dahin schon fast 200km waren und wir einfach nur der Nase nach der Straße folgten. Etliche Haltepunkte verführten uns zu kurzen Pausen und Fotoaufnahmen. Aber dann waren wir da.
Erst zum Beginn des 20. Jahrhunderts konnte man Applecross über die Passstraße, die "Cattle Pass" bzw. "Bealach na Ba" genannt wurde erreichen. Bei der Passstraße handelt es sich eine einspurige Straße mit zahlreichen Windungen und einer Steigung von bis zu 20%. Der Bealach na Ba gilt als eine der steilsten und höchstgelegenen Straßen Schottlands. Er erinnert streckenweise eher an eine Alpenstraße als an die schottischen Highlands. Der Cattle Pass liegt in einer Höhe von 626 Metern. Der Blick vom Fernsehturm, der abseits der Straße liegt, ist lohnenswert. Den Fußweg dahin haben wir uns allerdings gespart. Und vielleicht ein kleiner Hinweis an die Motorradfahrer: unterschätzen sollte man die Strecke nicht.
Kurz danach haben wir in einem Seafood-Restaurant eine kurze Mittagspause eingelegt.
Der nächste Höhepunkt, für den wir uns auch morgen einen ganzen Tag Zeit nehmen, ist die Isle of Skye.
Die Isle of Skye ist über eine Brücke mit Schottlands Nordwestküste verbunden. Die größte Insel der Inneren Hebriden zeichnet sich durch ihre zerklüftete Landschaft, ihre malerischen Fischerdörfer und ihre mittelalterlichen Burgen aus. Der Ort Portree mit seinen am Hafen gelegenen Pubs und kleinen Läden ist ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung der Insel zu erkunden. Wie gesagt, morgen nehmen wir uns einen ganzen Tag Zeit dafür. Unterwegs kamen wir noch an einem weltbekannten Ort vorbei. Dem Donan Castle.
Das Eilean Donan Castle, die Burg in Schottlands wildem Westen, thront auf einer kleinen Insel, die bei Flut komplett vom Meer umspült wird. Auf die Insel gelangt man nur über eine langgezogene und wunderschöne steinerne Brücke. Übrigens: für Highlander, James Bond und sogar Bollywood diente sie als Filmkulisse. Der Wiedererkennungsfaktor ist sofort da, wenn man davor steht. Und natürlich sind wir da auch rein. Der recht eingeschränkte Komfort der früheren Zeit war dann doch beeindruckend. Es war alles sehr naturgetreu nachgestellt. Das muss damals eine harte Zeit gewesen sein.
Nach der Besichtigung haben wir uns dann auf den restlichen Weg zum Hotel gemacht. Der zog sich dann aber noch länger als gedacht. Denn wir mussten eine kleine Fähre in Anspruch nehmen. Da diese eine Personenbegrenzung hatte (unabhängig von den Fahrzeugen) mussten wir 3 Durchgänge abwarten, bis wir auf der anderen Seite waren.
Dann noch eine schöne single track road – Strecke und wir waren kurz nach 18.00 Uhr am Hotel. Ein langer Tag. Aber bei diesem Wetter und dieser schönen Strecke hat sich das auf jeden Fall gelohnt.
Und morgen nehmen wir uns wie gesagt die Isle of Skye vor. Den ganzen Tag. Bei schönem Wetter wird das bestimmt wieder ein Vergnügen.

Rundtour Insel Skye, 02.06.22, 253 km

Wie gestern Abend vermutet: ein reines Vergnügen.
Gestartet sind wir nach einem typisch schottischen Frühstück um 8.45 Uhr, wie gehabt. Das erste Ziel war der Old Man Storr. Davor haben wir die Motorräder noch zu einem relativ günstigen Preis getankt.
Der Old Man of Storr ist eine 48 Meter hohe Felsnadel auf Insel Skye und ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Insel. Man kann ihn schon aus der Ferne erkennen (passendes Wetter voraus gesetzt….) und fragt sich, wie diese Formation wohl zustande gekommen ist. Daran anschließend ging es direkt zu den Lealt Falls.
Die Lealt Falls sind von einem Parkplatz an der A855 über einen kleinen Trampelpfad zu erreichen. Die Landschaft ist wie auch der gesamten Isle of Skye wunderschön: zerklüftete Felsen, grüne Wiesen, Meer, Wasserfall. Hier waren auch einige Camper zu sehen. Die haben natürlich den engsten Kontakt zur Natur. Allerdings auch bei Regen.
Weiter zum Kilt Rock Felsen. Der Kilt Rock Fels verdankt seinen Namen seine Ähnlichkeit zum Tartan-Muster des Schottenrocks. Der Ausblick lohnt sich, denn nicht weit von der Plattform stürzt sich der Mealt Fall den Fels hinab. So hatten wir jetzt auf wenigen Kilometern eine Natur-Sehenswürdigkeit nach der anderen. Und alle waren ein Besuch wert. Weiter ging es dann von der Küstenstraße weg etwas ins Gebirge.
Die Straße dazu windet sich entlang des steilen Massivs nach oben. Auf dem Pass oben eröffnet sich ein grandioser Blick über den Quiraing und die Bucht von Staffin. Hier sind auch sehr viele Wanderer unterwegs. Absolut nachvollziehbar.
Fast gegen Ende unserer Rundfahrt auf der Isle of Skye kommt mit einem Donnerschlag: Der Neist Point ganz im Westen der Insel. Er zeigt ein eindrucksvolles Zusammenspiel aus Klippen und Meer. Der ganz nah am Meer stehende Leuchtturm ist nur über einen anspruchsvollen (zumindest für Motorradfahrer in entsprechender Kleidung) Fußweg zu erreichen. Der Ausblick dafür aber wie gesagt grandios. Auch das hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Zum Abschluss haben wir noch einen kurzen Stopp bei der Sligachan Bridge eingelegt. Das ist eine alte Steinbrücke mit drei Bögen über dem Sligachan River. Sie wurde um das Jahr 1820 herum erbaut und ist ein beliebtes Fotomotiv.
Kurz nach 16.00 Uhr waren wir wieder am Hotel. Kurz zuvor haben wir noch ein paar wenige Regentropfen abbekommen. Im Vergleich zum Anfang unserer Reise allerdings nicht der Rede wert.
Der Tag war super. Es hat alles geklappt und die geplanten Ziele absolut sehenswert. Und das bei nahezu perfektem Wetter. Rundum zufrieden werden wir den Tag bei einem lecker Abendessen ausklingen lassen.

Von Kyle (GB) nach Stirling (GB), 03.06.22, 325 km

Wir hatten kurzfristig etwas umgeplant, da eine Fähre nicht die Fahrzeiten hatte, die wir gebraucht hätten.
Das haben wir immer wieder mal, sodass dies für uns kein Problem ist.
Pünktlich um 8.30 Uhr ging es los. Durch die Umplanung kamen wir auch nochmal am Eilean Donan Castle vorbei. Morgens um 9.00 Uhr war da gar nix los und wir konnten nochmal schöne Fotos machen, mit der Sonne im Rücken. Hauptziel unserer heutigen Tour war allerdings das Glenfinnan-Viadukt.
Der Glenfinnan-Viadukt ist ein Eisenbahnviadukt an der Strecke der West Highland Line in Glenfinnan, auf dem Abschnitt zwischen Fort William und Mallaig und ist eine der wichtigsten Anlagen der Bahnlinie. Die Strecke dorthin verlief völlig unproblematisch. Das Glenfinnan-Viadukt dürfte übrigens den Harry-Potter Fans bekannt sein. Der Hogwarts-Express fährt da drüber. Man konnte es fast fühlen.
Weiter ging es dann durch die schöne Landschaft Richtung Süden. Wir befinden uns ja schließlich bereits auf der Rückreise. Unser Ziel für heute ist die Stadt Stirling. Auch die Verkehrsdichte nahm spürbar zu. Wir sind eindeutig raus aus der Einsamkeit der schottischen Highlands.
Das National Wallace Monument, das berühmte Wahrzeichen von Stirling, ragt über die Felder, wo William Wallace seine Truppen in der Schlacht von Stirling Bridge zum Sieg führte, und erzählt die Geschichte des mittelalterlichen Kriegers, der zum Nationalhelden wurde – Schottlands "Braveheart". Auch das dürfte den Filmfans bekannt sein.
Und so waren wir dann auch um 16.45 Uhr am Hotel. Einchecken und dann auf zum Abendessen. Und morgen geht es nochmal wieder ein Stück Richtung Heimat.

Von Sterling (GB) nach Carlisle (GB), 04.06.22, 292 km

Und wieder laufen lassen Richtung Süden. Wobei wir nach weniger als einer halben Stunde bereits ein erstes Tagesziel erreicht hatten. The Kelpies sind zwei Skulpturen aus Stahl, die jeweils rund 30 m hoch sind. Die riesigen Skulpturen stellen zwei Kelpien dar, Wassergeist und Arbeitstier in einem in Pferdegestalt, die eine neugebaute Schleuse im Falkirk bewachen. Die beiden sind echt beeindruckend und bereits von Weitem sichtbar. Völlig unerwartet tauchen sie auf einmal auf. Direkt danach fuhren wir zu einem Schiffshebewerk. Das Falkirk Wheel ist ein modernes Schiffshebewerk nahe der schottischen Stadt Falkirk, das durch seine Konstruktion in der Art eines Riesenrades einmalig auf der Welt ist. Da waren ein paar findige Ingenieure am Werk. Die Konstruktion ist echt beeindruckend.
Danach kam dann Landschaft. Eimerweise. Da sind wir ganz locker und entspannt durch. Auch ein Nationalpark gehörte dazu.
Der Kielder Wasser- und Waldpark hat den größten künstlich angelegten See Nordeuropas und mit über 250 Quadratmeilen den größten bewirtschaften Wald Englands. Es gibt drei Besucherzentren, den Tower Knowe, die Kielder Waterside oder das Kielder Castle. Eine tolle Gegend, die man unbedingt mal gesehen haben muss, wenn man hier in der Nähe ist.
Kurz vor 17.00 Uhr waren wir dann im Hotel in Carlisle. Und dann das übliche, man kennt das schon.
Und morgen Abend geht es schon wieder auf die Fähre.

Von Carlisle (GB) nach Hull (GB), 05.06.22, 310 km

Tja, so schnell geht das. Der letzte Tag auf der Insel.
Bei schönem aber kühlen Wetter sind wir um 8.30 Uhr in Carlisle gestartet. Unser erster und einziger geplanter Haltepunkt war heute der Kirkstone Pass.
Der Kirkstone Pass ist ein Gebirgspass der mit einer Höhe von 454 m der höchste befahrbare Pass im Lake District in Cumbria, England ist. Der Name des Passes stammt von einem Stein, dem Kirkstone, der neben der Straße in der Nähe des Pubs in Richtung Patterdale steht. Der Stein sieht einem Kirchturm ("kirk" heißt im Altnorwegischen "Kirche") ähnlich. Die Höhe von 454m mag einem nicht hoch vorkommen. Die Gegend allerdings schon. Die Landschaft kann es locker mit einem 2000m Pass in den Alpen aufnehmen.
Ein weiteren kurzen stopp haben wir noch in York eingelegt. Ein schönes Städtchen ca. 60 km vor unserem heutigen Tagesziel.
Zuvor ging es aber noch durch einen Teil der sogenannten Midlands. Auch eine sehr karge und dünn besiedelte Gegend. Aber schön zu fahren.
Und so wie uns das Wetter auf der Insel willkommen geheißen hat so hat es uns auch wieder verabschiedet: mit leichtem Regen und kuscheligen 12 Grad. Aber dafür war es und bei der NorthCoast 500 und der Isle of Skye sehr wohl gesonnen. Das war mehr als wir erhofft hatten.
Pünktlich um 16.15 Uhr waren wir an der Fähre. Das Einchecken verlief völlig problemlos. Buchungsnummer und Pass. Fertig. Dann rauf auf die Fähre, Motorrad festzurren und rauf zur Kabine. So sollte es immer sein. Für heute Abend haben wir uns das Essen am Buffet gegönnt. Das werden wir uns schmecken lassen und das bildet dann auch den Abschluss unserer sehr gut verlaufenen Tour.

Von Rotterdam (NL) nach Neustadt (D), 06.06.22, 340 km

Streng genommen reine Formsache. Genauso wie die Anfahrt war auch die Heimfahrt eigentlich nur Kilometer machen. Und ab und an mal die letzten Tage Revue passieren lassen. So schnell waren knapp 2 Wochen vorbei und eine Schöne Tour erfolgreich abgeschlossen. Auf den letzten Kilometern gab es noch einen Auffahrunfall mit mehreren PKW. Das muss sich kurz bevor wir die Stelle passiert haben ereignet haben. Glück gehabt.
Kurz nach 13:00 Uhr waren wird dann Zuhause.

Fazit:

Gut geplant und super funktioniert.
Es ist immer wieder etwas Besonderes und noch lange keine Selbstverständlichkeit, dass wir so eine Tour dann auch so problemlos abschließen.
Für die Insel sollte man als Motorradfahrer gut gerüstet sein. Der Wetterbericht schafft noch nicht einmal eine korrekte Vorhersage für denselben Tag. Ist halt so.
Und das Links fahren ist am Anfang auch etwas schwierig. Das sollte man als Ungeübter absolut aufpassen. Mit der Zeit kommt man da aber besser zurecht.
Die Menschen waren durchweg super nett und hilfsbereit. Immer für einen kurzen Plausch bereit. Und immer gerne mit einem guten Tipp für den weiteren Weg.
Die anderen Motorradfahrer sowieso. Also von daher eine recht lockere Atmosphäre.
Und auf jeden Fall empfehlenswert. Wer noch nicht da war kann sich hoffentlich aus unserem Reisetagebuch ein paar Tipps abschauen.
In diesem Sinne. Hat Spaß gemacht. Wie sehen uns.