Aostatal 2017
Im August geht es ins Aostatal. Neben Wolfgang und Gerd sind Andreas und Horst mit dabei. Zwei Tage für die Hinfahrt und zwei Tage für die Rückfahrt sowie vier Rundtouren sind geplant. Da sind wir mal gespannt, was Wolfgang wieder Schönes für uns zusammengestellt hat.
Das Aostatal ist eine autonome Region mit Sonderstatut in Italien. Das Aostatal grenzt nördlich an die Schweiz, westlich an Frankreich, südlich und östlich an die Region Piemont. Die Region besteht aus dem Tal der Dora Baltea mit einigen Nebentälern in den Alpen. An der Westgrenze liegt der Mont Blanc, der höchste Gipfel der Alpen.
Neustadt – Pontarlier, 26.08.2017, 577 km
Die erste Etappe ist auch gleich die längste der gesamten Tour. Wir (Horst, Wolfgang und Gerd) trafen uns um 8:30 am Rasthof Fernthal. In der Nacht hatte es wie aus Eimern geschüttet. Ein heftiges Gewitter kreiste ca. 3 Stunden über Neustadt, so dass an schlafen nicht zu denken war und wir daher nicht gerade top fit gestartet sind. Am Rasthof Wonnegau bei Worms trafen wir uns mit Andreas und waren somit komplett.
Die Route führt uns dann über die Autobahn an Straßburg und Colmar vorbei. Schön ist anders, insbesondere bei Temperaturen bis 34°. Das letzte Viertel der Tagesetappe ging dann über Landstraße bis nach Pontarlier, wovon die letzten 30 – 40 km durch das Tal der Doubs das Highlight des Tages waren. Wenn man mal in der Gegend ist, sollte man sich das nicht entgehen lassen.
Bei herrlichem Wetter wollten wir zum Abendessen ins Stadtzentrum von Pontarlier. Als wir dort nichts passendes gefunden haben, sind wir in einen unscheinbar aussehenden Grill eingekehrt, der sich im Nachhinein als sehr gut Wahl herausstellte. Den Absacker im Hotel mussten wir dann teuer bezahlen. Vier 0,33 Carlsberg für 20,80 €, da könnte man fast meinen man sei in Norwegen.
Pontarlier – Verrayes, 27.08.2017, 352 km
Im Gegensatz zur Nacht vorher haben wir hier sehr gut geschlafen, es war sehr ruhig die ganze Nacht. Das hat gut getan.
Entsprechend gut ausgeruht und auch früh sind wir gestartet. Schon kurz nach 10.00 Uhr waren wir in Genf. Obligatorisch haben wir auch die Fontäne fotografiert. Und mit dem Motorrad kann man da wenigstens gut parken.
Hinter Genf in die Berge zog sich dann wie Gummi. Sehr viel Verkehr. Hm, da war Geduld angesagt.
Weiter Richtung Schweiz ging es dann wieder. Unser Hauptziel und die große Hürde des Tages war dann der Große St. Bernhard. In die Anfahrt bis dahin hatte ich auch noch ein paar Schnörkel eingebaut. Das musste schon mal sein. Man muss sich ja auch mal um die schöne Landschaft kümmern…. An der einen oder anderen Stelle hat etwas Teer auf der Fahrbahn gefehlt. War aber kein Problem. Noch nicht mal für die Straßenmaschinen.
So gegen 15:30 Uhr waren wir dann auf dem Großen St. Bernhard. Leider nicht alleine. Aber es ging.
Der Rest war dann einfach "abfahren" bis zum Ziel. Kurz nach 17.00 Uhr waren wir da.
Und nach dem Auspacken usw. kam das Abendessen.
Wow.
Das Haus ist familiär geführt, die Chefin kocht selbst. Und wir müssen irgendwie einen hungrigen Eindruck gemacht haben.
Auf jeden Fall wurden wir super bekocht und das auch noch reichlich.
"Futtern wie bei Muttern" oder so ähnlich. Super.
Jetzt noch ein Gläschen Wein und das wird bestimmt wieder eine gute Nacht. In diesem Sinne….bis morgen….
Tagestour Mont Blanc, 28.08.2017, 372 km
Ich denke, 372km sind in dieser Gegend doch etwas zu viel. Vor allem, wenn ich mal wieder so ein Haufen Kleinzeug eingebaut habe. Straßen, die man sonst eigentlich nie fahren würde. Aber die Landschaft ist einfach zu schön, um per Autobahn o.ä. einfach so vorbei zu rauschen.
Den Großen St. Bernhard hatten wir ja schon gestern. Heute dann auch noch den Kleinen. Und den großen nochmal. Ist halt so. Und einfach schön.
Und wie gesagt: Straßen, die man sonst auf der Landkarte nicht beachtet.
Da haben die paar Tropfen (mehr war es wirklich nicht) heute am Anfang auch nicht geschadet. Die waren auch schnell wieder vergessen. Und der Vorteil: es war dann auch `ne ganze Weile nicht sooo warm.
Und, wenn man schon mal in der Gegend ist: wir sind natürlich am Mont Blanc vorbei. Sieht schon imposant aus. Wenn man so unten davor steht denkt man gar nicht, wie hoch das da rauf geht.
Tja, eine ganz schön lange Strecke. Aber packen wir die Betonung auf "schön". Das trifft es besser.
Lang. Naja. War jetzt auch die längste aus dem Programm.
Wenn morgen schönes Wetter ist werden wir mal den Nivolet ausprobieren.
Ach übrigens: Roby aus Luxemburg ist gerade angekommen. Er war/ist mal wieder gezündet und musste einfach mit. Jetzt sind wir zu fünft.
Jetzt können fünf Männer intelligente Kommentare abgeben…..
Tagestour Nivolet, 29.08.2017, 288 km
Etwas Sachinformation vorweg:
Der Nationalpark Gran Paradiso wurde 1922 als erster Nationalpark in Italien eingerichtet und erstreckt sich über eine Fläche von 70.318 Hektar, die zumeist bergig ist. Im Westen besteht auf einer Länge von etwa 14 km eine gemeinsame Grenze zum französischen Nationalpark Vanoise. Der Park war das Gebiet, in dem die letzten, ansonsten im gesamten Alpenbogen ausgerotteten Alpensteinböcke überlebt haben. In der Mitte des Nationalparks befindet sich der Gipfel des Gran Paradiso mit 4061 m Höhe.
O.k., zugegeben: wegen der Steinböcke waren wir nicht da.
Aber oder auch vor allem für Motoradfahrer ist das Ding ein high-light. Und wenn man in der Nähe ist muss man dahin. Wehe, wenn nicht. Man verpasst wirklich was.
Die Anfahrt ist leider etwas zäh, es zieht sich schon ein wenig in das Tal hinein. Da habe ich dann halt auch wieder ein paar Schlenker eingebaut. Damit es dann doch nicht zu "langweilig" wird.
Aber am Ziel wird man voll entschädigt. Super Strecke, absolut tolle Aussicht (gutes Wetter natürlich vorausgesetzt!), und relativ wenig los. Ein Traum. Man kommt aus dem Schwärmen kaum raus. Eins, wenn nicht sogar DAS Topp-Ziel dieser Woche.
Zurück halt auch wieder etwas zäh. Also auch nochmal kurz um eine Ecke. Da wird das kurzweiliger.
Und vor 17.00 Uhr waren wir auch schon wieder im Quartier.
Einwandfrei!
Tagestour Täler, 30.08.2017 295 km
Zum Topp-Ziel Nivolet kann man die Täler locker dazu nehmen. Klasse.
Wir sind einige der Seitentäler abgefahren. Und auch ein Teilstück oben am Berg entlang. Auf der Nordseite des Tals. Immer mit Blick ins gesamte Aosta-Tal. Also diese Straße da oben ist wirklich eine Empfehlung. Wer mal da ist und genug Zeit hat sollte das unbedingt ausprobieren
Da oben und in den Tälern war im Vergleich zur Durchgangsstraße "unten" sehr wenig bis gar kein Verkehr. Die Straßen aber dennoch gut fahrbar und schön kurvig. Wir hatten wieder riesen Spaß und kamen auch gut voran. Auch für die Pausen hatten wir heute genügend Zeit, sodass es heute auch nicht ganz so belastend war. Und richtig heiß war es auch nicht.
Also alles in allem ein schöner und gelungener Tag. Wetter gut. Straßen topp. Landschaft der Knaller. Hab` ich was vergessen?
Ja, hab` ich: Unsere Unterkunft. Die ist ebenfalls ganz große Klasse und vor allem auch etwas Besonderes. Hier wird man quasi von der Gastfamilie persönlich betreut. Das Haus ist fast neu, alles super ausgestattet. Und liegt oben am Berg mit Blick aufs Tal.
Und da die Gastgeber-Frau auch selbst kocht lassen wir uns jeden Abend überraschen, was wir denn so verspeisen dürfen. Speisekarte gibt es nicht. Und wir haben sie auch nicht vermisst. Und immer 4 Gänge. Abwechslungsreich, frisch und immer auch mit einer persönlichen Note (viele Zutaten zu den Speisen kommen aus dem eigenen Garten, viele Gerichte sind garantiert aus einem Familienrezept)
Wir sind gespannt, ob wir da nicht mit etwas "Übergepäck" nach Hause kommen….
Tagestour Ost, 31.08.2017, 145 km
Heute hat das Wetter doch nicht ganz mitgespielt. Zwar konnten wir vom Start weg unsere Tour starten, mussten sie aber wetterbedingt dann etwas anpassen. Vorgesehen war zuerst die Fahrt zum Matterhornblick. Hingefahren sind wir auch. Gesehen haben wir nichts, vom Matterhorn. Aber immerhin. Zurück mussten wie dann anpassen. Begonnen haben wir das mit einer Kaffeepause. Geht auch. Und dann haben wir beschlossen, die große Burgenanlage im Tal zu besichtigen. Auf dem Weg dahin hatten wir dann mal wieder 26 Grad und Sonne. Kurz danach dann wieder Schauer.
Die Burgenanlage war schon beeindruckend. Ein riesen Ding. Da sind wir eine Weile darin herumgestiefelt. Und danach haben wir uns noch eine Mittagspause gegönnt. Den Weg zurück haben wir dann noch dir kurze Regenpause genutzt und sind noch einen Schlenker gefahren. Um dann ein paar Kilometer vorm Quartier doch nochmal nass zu werden. Aber so war das heute.
Tja, und heute Abend genießen wir zum letzten Mal auf dieser Tour das hervorragende Abendessen. Das lassen wir uns dann nochmal richtig schmecken.
Und morgen geht es dann schon wieder auf die erste Etappe nach Hause.
Verrayes – Weil, 01.09.2017, 351 km
Bei herrlichem Wetter und klarer Sicht auf die umliegenden Berge haben wir die Heimreise angetreten. Das sollte sich aber ab dem Großer St. Bernhard Pass ändern. Am Pass angekommen waren es noch gerade 4 Grad und keine 100 Meter Sicht. Sozusagen ein Temperaturschock nach 34 Grad noch zwei Tage zuvor. Wegen der schlechten Sicht haben wir den Col des Planches weggelassen. Man muss auch verzichten können. Die Fahrt durch die Schweiz nach Weil am Rhein verlief problemlos, nur der Großraum Basel war etwas sehr zähflüssig.
Den letzten Abend haben wir dann beim Griechen mit einem leckeren Grillteller und dem obligatorischen Ouzo verbracht.
Weil – Neustadt, 02.09.2017, 491 km
Die Rückfahrt nach Neustadt verlief dann nicht ganz so wie geplant. Nach gut einer Stunde haben wir uns entschlossen die geplante Route durch den Schwarzwald abzubrechen und über die Autobahn den Rest der Heimreise abzuspulen. Es fing an wie aus Eimern zu schütten, da macht das Kurvenfahren wirklich keinen Spaß mehr.
Zusammengefasst war es wieder mal ein Super Tour und wir bedanken uns bei unserem Tour Guide Wolfgang, der wieder mal eine super Planung und Tour Führung hingelegt hat.
Nach der Tour ist vor der Tour.