Bosporus Motorradtour August/Sep. 2014
Von Neustadt (Wied) nach Istanbul und über Athen wieder zurück
Tour-Vorbereitung
Den Plan mit dem Motorrad, zum Bosporus zu fahren, hatten wir (Gerd und Wolfgang) schon seit längerem gefasst. Die grobe Vorstellung war, die Donau entlang bis ans Schwarze Meer zu fahren. Von dort dann nach Istanbul, einmal über den Bosporus in den asiatischen Teil der Stadt und zurück über Athen sowie die kroatische Küste hoch wieder nach Hause.
In den letzten zwei Jahren ist die Tour dann immer weiter verfeinert worden. Viele Anregungen, z.B. durch Tourberichte im Tourenfahrer, wurden in die Tour eingearbeitet. Im Vordergrund der Planung stand immer der Spaß am Motorradfahren. Die Route sollte durch möglichst schöne Landschaften oder kurvenreiche Strecken, am besten beides, führen. Sehenswürdigkeiten entlang der Route muss man auch nicht unbedingt alle von innen gesehen haben. Am Ende der Planung standen 4 Wochen, 14 europäische Länder und ca. 8.000 km.
Übernachten wollen wir in Hotels und Pensionen. Zudem ist auch eine private Übernachtung geplant, aber dazu im Verlauf der Reise mehr.
Wenn man schon mal bei seinem Kunden an der Haustür vorbeifährt, kann am ihn auch besuchen. Somit steht auch noch ein Besuch des IBEDA-Kunden in der Türkei auf dem Plan.
Für solch eine lange Tour braucht man natürlich auch das richtige Motorrad. Wolfgang spekulierte schon seit längerem mit der neuen BMW R1200GS Adventure. Also machten wir uns im Oktober 2013 auf nach Mailand zur Messe EICMA, um das gute Stück schon mal in Augenschein zu nehmen.
Unterwegs wollen wir dann, wenn möglich, immer von unseren Tagesetappen berichten und gleich online stellen.
Die aktuellen Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes haben wir für die jeweiligen Länder gelesen, um keine Überraschungen zu erleben. Die Einreise in die Türkei könnte, wie man hier und da hört oder liest, vielleicht eine Weile dauern, aber lassen wir uns mal positiv überraschen.
Was nimmt man für 4 Wochen alles mit? Eigens zugelegte Kettenschlösser, damit die Tour hoffentlich nicht früher als geplant endet, Kartenmaterial und Navi, jeder Kilometer ist ja schließlich geplant, Kopien von den wichtigsten Papieren, natürlich die Fotoausrüstung und die GoPro für schöne Aufnahmen von der Tour. Das Notebook darf ebenfalls auf keinen Fall fehlen.
Am 23. August um 7:30 Uhr soll es losgehen. Nicht unbedingt Wolfgangs Uhrzeit. Aber, er hat es selbst vorgeschlagen.
Von Neustadt(D) nach Klein-Pöchlarn (A), 727 km
Geschafft! Die erste und längste geplante Tagesetappe unserer Motorrad-Tour lief nahezu perfekt. Wenige Kilometer vor Passau dann ein kurzer Schock: vor uns auf der Autobahn ein Unfall mit 5 beteiligten Fahrzeugen. Und das Problem: über die ganze Fahrbahn verteilt. Für Pkw bedeutete das: Vollsperrung. Wir konnten mit unseren Maschinen gerade noch so durch, mit scharfem Blick auf die Fahrbahn. Immerhin lagen hier einige Unfallteile und Splitter herum. Weder Polizei noch Krankenwagen waren schon da, so dass wir ungehindert passieren konnten. Leicht hätten wir hier einige Stunden verlieren können. Den Rest der Tagesetappe hinter Passau ging es dann über Landstraße die Donau entlang bis nach Klein-Pöchlarn. Gefreut haben wir uns auch über die niedrigeren Benzinpreise in Österreich. Der Donau wollen wir die nächsten drei Tage und 1.100 km bis ans Eiserne Tor folgen. Unser nächstes Ziel heißt Budapest.
Und BMW muss mit Garmin nochmal reden. Es waren keine 727 km, sondern "nur" 720….
Am Abend haben wir es uns in der Pension Schauer in Klein Pöchlarn gut gehen lassen. Nach einem zünftigen Schnitzel mit Pommes und Salat, dazu ein Seiterl (*) des heimischen Bieres, haben wir den Tag nochmal Revue passieren lassen. Ergebnis: wir sind rundum zufrieden. So kann es weiter gehen.
(*) ein kleines Glas
Von Klein-Pöchlarn (A) über Wien (A) und Bratislava (SK) nach Budapest (H), 398 km
Volksprater, Schloss Schönbrunn, Bratislava, Kettenbrücke (Széchenyi Lánchíd), Heldenplatz, ehemaliges königliches Schloss, der Burgpalast, Parlamentsgebäude, um nur einige der Höhepunkte dieser Tour zu nennen.
Bratislava (deutsch: Pressburg) ist die Hauptstadt der Solwakei und liegt an der südwestlichen Grenze der Slowakei am Dreiländereck mit Österreich und Ungarn und ist damit die einzige Hauptstadt der Welt, die an mehr als einen Nachbarstaat grenzt. Mit ca. 55 km Abstand hat sie auch den geringsten Abstand zur nächsten Hauptstadt in Europa: Wien.
Budapest ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt Ungarns. Mit über 1,7 Millionen Einwohnern ist Budapest die neuntgrößte Stadt der Europäischen Union. Die Einheitsgemeinde Budapest entstand 1873 durch die Zusammenlegung der zuvor selbstständigen Städte Buda und Pest. Soweit die Theorie.
Wir sind schon um 8.00 Uhr in Klein-Pöchlarn gestartet. Bestes Wetter und angenehme Temperatur. Es lief super, und so waren wir bereits um 10.00 Uhr in Wien. Und auch das war gut so. Wir hatten wenig, sehr wenig Verkehr. Das Schloss Schönbrunn hatten wir schnell angefahren. Ein hilfsbereiter Fotograph machte gleich ein schönes Foto von uns. Er hat uns seine Visitenkarte dagelassen. Mal sehen, was daraus noch wird. Und auch beim Prater sind wir quasi bis vor dieTür gefahren.
Und weiter ging es nach Bratislava. Ich hatte, um ein schönes Foto von der Burg zu bekommen, die Route etwas umgebastelt. Hat sich gelohnt. Siehe Foto. Aber wirklich angenehm überrascht waren wir von dem Kaffee direkt an der Donau. Super netter Empfang und ein Kaffee, der es in sich hatte. Das wäre was für unseren Kumpel Andreas und Liebhaber des starken Kaffees gewesen.
So gestärkt haben wir uns aufgemacht nach Budapest. Und das zog sich. Wobei das nicht negativ gemeint ist. Die Landschaft ist wenig spektakulär, hat aber ihren eigenen Charme. Die vielen kleinen Ortschaften entlang der Donau sind einfach ein Genuss für das Auge. Und neben uns immer der Deich der Donau. War schon beeindruckend.
Und schließlich, nach einer der vielen Donauüberquerungen, kamen wir von der Slowakei nach Ungarn und waren somit nicht mehr weit entfernt von unserem Etappenziel. Die Zufahrt auf Budapest war erwartungsgemäß etwas lang, aber zum Ende hin hat sich jeder Meter gelohnt. Diese Stadt hat einfach was zu bieten.
Nach dem Bezug unseres Quartieres (und wieder super nett empfangen worden), haben wir uns auf den Weg gemacht (zu Fuß natürlich) in die Stadt. Zusammengefasst: WOW!! Wenn man diese Stadt dann auch noch zum ersten mal abends/nachts mit den beleuchteten Sehenswürdigkeiten erlebt, ist man zutiefst beeindruckt. Es war einfach nur wunderschön. Auch das Lokal, in dem wir gegessen haben, war schon etwas Besonderes. Bill Clinton war schon da. Und wir…..
Tja, nach einem rundum schönen Tag werden wir sicher schnell und zufrieden einschlafen und sind gespannt auf den dritten Tag unserer Tour.
Von Budapest (H) nach Novi Sad (SRB), 332 km
Budapest, früh am Montagmorgen. Es gibt bessere Zeitpunkte für einen Tourstart. Soll heißen: es war voll, ziemlich voll. Aber wir haben es geschafft, für Motorradfahrer kein Problem. Über den Heldenplatz ging es nochmal am Parlament vorbei, immer Richtung Süden. Und das hieß dann vor allem: durchhalten. Denn wirklich abwechslungsreich ist diese Landschaft nicht. Oder auch positiv ausgedrückt: gefühlte (und tatsächliche?) 200 km Mais- und Sonnenblumenfelder sind schon beeindruckend.
Mittagspause haben wir dann in Baja gemacht. Es war ja auch noch die obligatorische ungarische Gulaschsuppe fällig. Hat wunderbar funktioniert. Und Wolfgang hat mal was für sein Image getan: eine Pause, ganz freiwillig, so völlig ohne Ansage ("geht doch"). Siehe Bild.
Danach dann noch schnell tanken und dann kam die Grenze Ungarn – Serbien. Wir verlassen die EU. Aber auch das war völlig unkompliziert. Zweimal den Ausweis zeigen und fertig. Keine 5 Minuten.
Und weiter über die schier unendlichen Landstraßen, teilweise durch viele kleine aber schöne Dörfer. Bei einer Pause hat uns der Wirt des Lokals sogar noch freundlich gewunken, obwohl wir nicht einmal bei ihm eingekehrt waren. Das war wieder mal einer der vielen Punkte in der "positiv-überrascht-Sammlung".
Zum Ende der Tour, die wie beschrieben, mal wieder reibungslos verlief, kam dann doch noch ein Highlight: Novi Sad selbst. Eine tolle und vor allem moderne, lebendige Stadt. Absolut empfehlenswert. Auch die Unterkunft und der Gastgeber: super. Natürlich haben wir direkt im ansässigen Lokal serbische Spezialitäten probiert, lecker! Und natürlich das original Bier dazu: Jelen. Nochmal lecker! Bei dem anschließenden Verdauungsspaziergang hat sich der tolle Eindruck der Stadt nochmal bestätigt. Fast schon ein Geheimtipp. Jetzt nicht mehr….
Von Novi Sad (SRB) über Belgrad (SRB) nach Drobeta-Turnu Severin (RO), 342 km
Das Eiserne Tor ist ein Durchbruchstal an der Donau. Es gilt als eine der imposantesten Taldurchbrüche Europas. Es liegt in den südlichen Karpaten, genauer zwischen dem Serbischen Erzgebirge und dem Banater Gebirge, an der Grenze von Serbien und Rumänien. Zwischen den Städten Orșova und Donji Milanovac wird die Donau auf 200 Meter Breite und 80 Meter Tiefe angestaut. Dort werden zwei Kraftwerke betrieben, Eisernes Tor 1 und 2.
Unsere Tour dazu lief so ab:
Start war nach einem sehr üppigen Frühstück (absolut Biker-geeignet) und wir verließen Novi Sad Richtung Süden, immer weiter der Donau entlang. Unser nächstes Ziel der Tour war Belgrad, die Hauptstadt Serbiens. Die Zufahrt war wegen des vielen Verkehrs schleppend. Auf der Gegenspur war sogar eine intensive Kontrolle der Rennleitung. Das hätte locker eine Stunde kosten können. So aber kamen wir doch recht gut durch und waren so gegen 10.00 Uhr in Belgrad. Wir machten eine kleine Rundtour an den Burganlagen vorbei und verließen dann auch schon wieder diese Stadt. Für uns eher unaufgeregt. Erwähnenswert eher der Verkehr. Da sind gute Nerven angesagt, denn die Fahrweise ist manchmal etwas ungewohnt. Hm.
Weiter ging es dann immer in der Nähe der Donau, Richtung Süd-Osten. Einige Kilometer vor der serbisch-rumänischen Grenze wechselte auf einmal die Landschaft. Die schier endlosen Mais- und Sonnenblumenfelder wurden von einer Landschaft ähnlich der Lüneburger Heide abgewechselt. Schön.
Der Grenzübertritt war mal wieder nicht der Rede wert. Zweimal Ausweis, kurzes Schwätzchen, keine 5 Minuten. Ich glaube, die meisten der Grenzer wären gerne mit gekommen.
Noch ein kleiner Hinweis am Rande: Für die ganz genauen Planer muss hier so ganz nebenbei eine Stunde "Zeitverlust" einkalkuliert werden. Beim Grenzübertritt geht es in eine andere Zeitzone. Wir haben das natürlich locker herausgefahren.
Kurz nach der Grenze waren wir dann wieder direkt an der Donau. Und diese haben wir dann auch ca. 130 km nicht wieder verlassen. Übrigens ist das auch die Strecke ohne Tankstelle. Der Weg an der Donau entlang bis nach Orsowa ist da ziemlich übersichtlich. Außer dem Eisernen Tor eigentlich nicht viel los. Viele Kurven und sogar einige wirklich wilde Schotter-Passagen. Da waren die GS`n in ihrem Element.
Für Gerd bedeutete der Tankstellen-Abstand aber gleichzeitig einen neuen (nicht ganz freiwilligen) Rekord: 470 km mit einer Tankfüllung. Und immer noch eine gerechnete Restreichweite von sagenhaften 2 (in Worten: zwei) km. In den 20 l-Tank passten 19,8 l hinein. Cool…
Trotz der Stunde Zeitverlust waren wir kurz nach 17.00 Uhr Ortszeit am Hotel. Alles easy. Zum Abendessen ging es in die Stadt, 2 x Pizza, 2 x Bier -> 9 €, einwandfrei.
Und morgen geht es in die Berge. Da freuen wir Motorradfahrer uns drauf.
Von Drobeta-Turnu Severin (RO) nach Wultsch (RO), 316 km
Auch heute kamen wir wieder gut weg. Von Severin sind wir direkt ins Hinterland gestartet. Die Landschaft war sehr schön, die Straße gut zu fahren. An dieser Stelle allerdings eine Bemerkung, die für viele Teile und Straßen hier gilt: Man wird des öfteren begleitet oder konfrontiert mit der heimischen Tierwelt. Und zwar auf der Straße! Von Eidechse bis Katze, jede Menge Hunde, Schafe, Ziegen, Kühe, Esel und sogar Pferde. Und wie gesagt: auf der Straße. Wachsamkeit ist also jederzeit angesagt. Denn die meisten Kameraden machen keine Anstalten, auch nur einen Millimeter aus dem Weg zu gehen. Um so größer, desto sturer….
Nach einer Weile Anfahrt durch die Landschaft kamen wir dann zum Höhepunkt der heutigen Tour: der Transalpina. Eine Bergstrecke, die bis auf über 2.150 m hinaufgeht. Von unten konnten wir allerdings die dunklen Wolken bereits sehen, die oben im Berg festhingen. Aber zum Glück kein Regen. Die Straße (neu ausgebaut, lecker) blieb trocken. Allerdings war ganz oben für ein paar wenige Kilometer die Sicht unter 10 m. Da war Schritttempo angesagt, mehr ging beim besten Willen nicht. Zum Glück gingen nach der Passhöhe die Wolken wieder auf und man hatte einen gigantischen Blick auf diese wirklich tolle Bergwelt. Die Transaplina ist mit dem Motorrad auf jeden Fall eine Reise wert!
Nach dieser traumhaften Strecke haben wir dann eine kleine Pause eingelegt und prompt Motorrad-Kollegen aus Würzburg, Neustadt (Aisch) usw. getroffen. Da hat man mal kurz die Erlebnisse und Eindrücke ausgetauscht. Aber auch eigentlich kein Wunder, dass man in dieser schönen (Motorrad-Traum-) Landschaft nicht alleine unterwegs ist.
Gegen 16.00 Uhr waren wir dann am Zielort. Es war wieder ein schöner Tag mit einer mindestens ebenso schönen Strecke. Und morgen geht es schon wieder auf über 2.000 m.
Von Wultsch (RO) über den Fagarasch nach Jimbor (RO), 301 km
Der heutige Tag hat uns in zweierlei Hinsicht schwer beeindruckt und wird garantiert auch bleibende Eindrücke hinterlassen.
Aber, der Reihe nach:
In Wultsch sind wir um 8:30 Uhr planmäßig gestartet. Immerhin wollten wir heute noch einmal hoch hinauf. Das Wetter war perfekt. Alles lief super. Die Anfahrt zum Fagarasch ist von Süden her ziemlich lang. Motorradfahrern würden wir nach dem heutigen Tag eher die Anfahrt von Norden empfehlen. Kann man fast als das Stilfser Joch der Karpaten bezeichnen (wer's kennt). Wir kamen, Tour bedingt, von Süden und hatten die etwas längere Anfahrt. Ausgerechnet auch noch mit einigen Kilometern Schotter, da die Straße wohl gerade neu aufgebaut werden soll. Der Pass selbst hat uns dann aber für alle Mühen entschädigt, einfach grandios, bis auf die Temperatur. Der niedrigste Wert lag bei 3 Grad, ehrlich. Aber trotzdem erste Sahne.
Wieder unten im Tal haben wir dann zuerst einen kleinen Cappuccino zum aufwärmen genossen. Und dann ging es weiter nach Sighisoara (Schäßburg). Dort steht auch das sogenannte Draculahaus, angeblicher Geburtsort von Vlad III. Draculea.
Sighisoara (deutsch Schäßburg) ist eine Stadt in Siebenbürgen, Rumänien. Ihr einzigartiges historisches Zentrum wurde 1999 zum Unesco Weltkulturerbe erklärt. Wir haben uns das natürlich angeschaut und uns natürlich die 178 Stufen bis zur ältesten Schule (1619) hochgearbeitet. In Motorrad-Kluft. Da soll einer mal sagen, wir sitzen den ganzen Tag nur auf dem Bock herum.
Und dann ging es weiter nach Jimbor, ca. 70 km südöstlich von Sighisoara. Dort waren wir bei einer befreundeten Familie zu Gast. Und das war und ist für uns der zweite beindruckende Moment. Wir wurden mit einer unglaublichen und herzlichen Gastfreundschaft empfangen. Versteht sich, dass wir auch sofort hervorragend bewirtet wurden. Und wir haben uns intensiv über dieses Dorf informiert. Was wir hier alles aus erster Hand erfahren haben und bisher in dieser Form auch ehrlich gesagt nicht gewusst haben, war für uns das Aufsaugen einer "Aha"-Erfahrung nach der anderen. Alles hier wiederzugeben, würde ich heute nicht mehr schaffen. Und morgen auch nicht. Aber zusammengefasst mal so viel: Wenn man sich auf die Menschen einlässt, erfährt man die eine oder andere informative Bereicherung, die wahrscheinlich in keinem Lehrbuch zu finden ist. Und ich wiederhole mich gerne: Die Gastfreundschaft war und ist einfach sensationell. Und wenn man dann noch ein wenig selbst in sich hinein reflektiert, ist man versucht, so einiges aus dem eigenen "Weltbild" vielleicht etwas zurechtzurücken. Da werden wir uns auch nicht mehr beirren lassen.
Diesen weiteren herrlichen Tag werden wir jetzt noch bei unserer Gastfamilie in Ruhe ausklingen lassen. Denn morgen müssen wir standhaft sein: Wir werden in Bran das Schloss Dracula besuchen. Blutige Gute-Nacht-Grüße.
Von Jimbor (RO) nach Campilung (RO), 164 km
So, heute war es dann soweit. Mit einer gewissen angespannten Erwartung machten wir uns auf den Weg. Natürlich nicht ohne zuvor noch ein hervorragendes und umfangreiches Frühstück genossen zu haben. Nochmal vielen Dank dafür an Eva, unsere Gastgeberin, und ihren Mann.
Der Weg nach Bran führte uns über Rasnov, das auch bereits mit einer schönen Burg glänzte. Weniger geglänzt haben die Straßenverhältnisse bis dahin. Das braucht man nicht jeden Tag….
Und dann kam Bran. Also eines kann man sagen: die PR-Abteilung des Schlosses hat gute Arbeit geleistet.
Das Schloss Bran liegt in der gleichnamigen Ortschaft Bran (dt. Törzburg) in Siebenbürgen, Rumänien und rund 30 Kilometer von der Stadt Brașov (dt.Kronstadt) entfernt.
Das Schloss wird Touristen immer wieder als Draculaschloss präsentiert. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass Vlad III. Drăculea es nie betreten hat. Ist in Neuschwanstein wahrscheinlich genauso...
O.k., es war schon beeindruckend. Aber wenn Vlad da wahrscheinlich nicht drin war, dann müssen wir da auch nicht rein. Fertig.
Also ging es weiter zu unserem Zielort der heutigen relativ kurzen Etappe. Die Landschaft erinnerte irgendwie an das Alpenvorland. Da fährt man über 2.500 km und landet gefühlt im Allgäu. Aber trotzdem auch ebenso schön.
Da wir heute etwas Zeit über hatten, haben wir noch einen kleinen Abstecher in ein kleines und sehr enges Seitental gemacht. Das war mal wieder super zu fahren und schön anzuschauen. Leider etwas kurz. Das hätten wir auch gerne länger "erfahren".
Noch vor 16.00 Uhr waren wir dann in Campilung, dem heutigen Ziel. Eingecheckt, danach gut gegessen und wir konnten den Tag zufrieden ausklingen lassen.
So kann es gerne weitergehen.
Von Campilung (RO) über Bukarest (RO) nach Ruse (BG), 223 km
Samstag, 30.08.2014, die zweite Woche beginnt.
Und es geht so weiter. Wir sind wieder sehr gut und pünktlich in Campilung weggekommen und machten uns immer weiter "bergab" in Richtung Bukarest.
Bukarest ist die Hauptstadt Rumänies. Sie ist mit fast 1,9 Millionen Einwohnern und einer urbanen Agglomeration von 2,2 Millionen Einwohnern die sechstgrößte Stadt der EU. Durch den Diktator Nicolae Ceausescu wurden weiträumig historische Stadtviertel zerstört, um dem monumentalen Zuckerbäckerstil des Diktators Platz zu machen. Der Parlamentspalast, auch bekannt als Haus des Volkes, ist eines der größten Gebäude der Welt. Seine Grundfläche beträgt 65.000, die überbaute Fläche 365.000 Quadratmeter. Der größte Saal des Gebäudes ist 16 Meter hoch und 2.200 Quadratmeter groß.
Wir hatten schon einen großen Respekt vor dieser Stadt, und auch viele Hinweise auf den extrem dichten Verkehr machten uns etwas ehrfürchtig. Zum Glück haben wir unseren Mut zusammengefasst und es selbst ausprobiert, um dann auf ein weiteres Mal positiv überrascht zu werden. Klar ist die Fahrweise etwas unkonventionell, aber auf keinen Fall war es zu viel oder zu dicht. Wir konnten völlig problemlos direkt vor den Palast fahren und auch dort parken. Da wäre sogar Platz für einen Camping-Platz….
Nach einem Kaffee in Bukarest ging es dann weiter zur Grenze Rumänien – Bulgarien. Und zum vorerst letzten Mal auf unserer Reise fahren wir über die Donau, zur Stadt Ruse in Bulgarien. Mit immerhin 160.000 Einwohnern. Da wir bereits um 14.00 Uhr am Ziel waren (jaja, Bukarest war ein Klacks…), haben wir dann noch einen zweistündigen Spaziergang durch die Stadt gemacht und uns für eine ganze Weile von der Donau verabschiedet.
Denn morgen geht es an das Schwarze Meer!
Von Ruse (BG) über Burgas (BG) nachTsarevo (BG), 315 km
Haben wir doch gestern tatsächlich vergessen, den mal wieder völlig problemlosen Grenzübergang Rumänien – Bulgarien zu erwähnen. Tja, echt unspektakulär, außer "gute Fahrt" auf "international": Hände, Gesten und ein paar aus irgendetwas zusammengesetzte Worte.
Tja, und heute mussten wir am Anfang mal wieder Strecke machen. Ging aber auch sehr gut, da wir es mit autobahnähnlichen Bedingungen zu tun hatten. Leere Straßen, gut ausgebaut, einfach laufen lassen.
Und dann war es so weit: noch vor 13.00 Uhr haben wir das Schwarze Meer nach über 3.000 km erreicht. Obwohl, schwarz war das gar nicht!? Na gut, wir waren auf jeden Fall da!
Ganz entspannt ein Kaffee an der Uferpromenade von Burgas und dann ging es weiter nach Sosòpol.
Sosòpol ist eine Kleinstadt an der südlichen bulgarischen Schwarzmeerküste. Sie liegt an der Südseite der Bucht von Burgas. Wegen seiner Strände und seiner kulturhistorisch wertvollen Bauten ist Sosòpol ein überregional bekannter Touristenort. Die Altstadt mit ihren Festungsmauern sowie weiteren Bauten wurde zum Freilichtmuseum erklärt.
Und wir natürlich mitten rein. Zum Glück mit dem Motorrad, denn da ist es ziemlich eng, richtig eng. Und viel los. Da ging es zu wie im Ameisenhaufen. Aber schön war es trotzdem. Vor allem auch noch, weil einige Touris nicht die Stadt sondern (auch?) unsere Motorräder fotografiert haben. Eine Motivfrage…
Circa eine Stunde später waren wir bei unserem Hotel. Direkt am Hafen von Tsarevo. Zimmer mit Hafen- bzw. Meerblick. Was will man mehr?
Lecker Abendessen, heute mal mit Fisch und Rotwein, und die Welt ist in Ordnung.
Von Tsarevo (BG) nach Istanbul (TR), 311 km
Nach dem leckeren Frühstück direkt im Hafen von Tsarevo machten wir uns auf den Weg zu einem weiteren großen Abenteuer auf unserer Reise: nach Istanbul. Vorher galt es, den Grenzübertritt Bulgarien – Türkei zu schaffen. Und auch den Weg dahin. Denn viel genutzt scheint die Strecke nicht zu sein. Die Straße ist in einem katastrophalen Zustand. Und zu allem Überfluss kam in den Bergen noch leichter Nieselregen dazu. War das ein schlechtes Zeichen für den Grenzübergang?
Nein.
Es musste zwar jede Menge Papierkram erledigt werden, aber nach 3 Stempeln in 4 verschiedenen Anlaufstellen (8-Augen-Prinzip…) und ca. 20 Minuten war das alles geschafft. Wohl dem, der die Papiere vollständig hat. Ansonsten keine Chance. Gar keine.
Und dann ging es weiter, immerhin noch fast 250 km bis Istanbul. Aber die liefen ohne Probleme und das Wetter wurde auch wieder besser. So konnten wir auch schon bereits um 14.30 Uhr beim IBEDA-Kunden auf den Hof fahren, und wir haben eine kleine Werksführung bekommen. Super.
Und danach kam der Knaller: die Einfahrt in die Stadt Istanbul. Ein Erlebnis, unvorstellbar! Wir hatten bereits 20 km vor unserem Ziel den Eindruck, mitten durch eine Stadt zu fahren. Was wir ja auch irgendwie taten. Was hier los ist und wie hier drauflosgefahren wird, kann man eigentlich niemandem ungeübt zumuten. Da sind Reaktion und Nerven wie Stahlseile gefragt. Aber es klappt. Und so waren wir gegen 16.30 Uhr am Hotel. Nach dem Einchecken, nochmal um 5 Ecken, gut zu Abend essen und das war es, unser Abenteuer: Ankunft in Istanbul.
Morgen werden wir uns die Stadt noch etwas genauer anschauen.
Was für eine Show!
Stadtrundfahrt Istanbul (TR)
Heute war es dann soweit: mit dem Motorrad über den Bosporus nach Asien, ein Traum.
Unser heutiges Programm war zweigeteilt: einmal mit dem Motorrad, einmal zu Fuß. Echt!
Der Motorrad-Teil kam zuerst. Nach dem Frühstück hatten wir die ca. 40 km Stadt/2Kontinente-Tour auf dem Schirm. Vom Hotel zur nördlichen Brücke sind es ca.10 km. Kleiner Nebeneffekt: das Ganze natürlich mitten durch Istanbul. Sensationell! Wer sich hier an die vermeintlichen Verkehrsregeln hält, hat schon verloren. Es gibt eigentlich nur eine Regel: was geht, wird gemacht. Und das Schöne dabei: es funktioniert. Es machen ja auch alle mit. Nach kurzer Eingewöhnungszeit hatten wir das dann auch drauf. Würde in Köln gerade mal bis zur nächsten Kreuzung funktionieren.
Und so fuhren wir dann so gegen 10.30 h über die Brücke nach Asien. Mit ca. 60 km/h. Ging also recht flott (gestanden hatten wir vorher….). Was nebenbei auffällt: die Brücken sind ziemlich hoch. Müssen sie ja auch, damit die ganz dicken Ozeanriesen auch darunter her passen. In Asien (wie sich das anhört) haben wir noch ein paar schöne Fotos gemacht. Dann ging es wieder zurück nach Europa und mit einigen gewollten Abstechern zum Hotel. Runter vom Bock und dann im zweiten Teil unseres Programms zu Fuß in die Altstadt:
Alt-Istanbul im Stadtteil Fatih wird vor allem von den Großmoscheen und einer ehemaligen Kirche geprägt. Um die römische Kontinuität zu betonen, kam im 10. Jahrhundert die Vorstellung auf, Konstantinopel würde wie Rom auf sieben Hügeln ruhen. Auf dem ersten Stadthügel liegt demzufolge die Hagia Sophia und knapp dahinter die Sultan-Ahmed-Moschee, auf dem zweiten die Nuruosmaniye-Moschee, auf dem dritten die Süleymaniye-Moschee, auf dem vierten die Fatih-Moschee Sultan Mehmeds II., auf dem fünften die Sultan-Selim-Moschee, auf dem sechsten die Mihrimah-Moschee und auf dem siebten, nicht vom Goldenen Horn einsehbaren Stadthügel, die Haseki-Hürrem-Sultan-Moschee. Zum Stadtbild von Fatih gehören ebenfalls die in osmanischer Tradition gebauten Holzhäuser.
Aber, so nebenbei waren wir locker 3 Stunden unterwegs und natürlich auch durch einen Bazar. Unvorstellbar, wie es da drinnen zugeht, ein Erlebnis! Und Gedränge wohin man sieht. Ist wie Weihnachtsmarkt an 365 Tagen im Jahr, nur ohne Weihnachten, oder so ähnlich. Und das dann an mehreren Stellen in Istanbul. Ebenfalls kaum vorstellbar, wie das mit der ganzen Logistik funktioniert und was bzw. wieviel da tatsächlich umgesetzt wird.
Und noch so ein ungewöhnliches Phänomen: Abgesehen davon, dass tagsüber eigentlich grundsätzlich eine Spur mehr gefahren wird als Fahrstreifen zur Verfügung stehen (Zweispurige Straße bedeutet 3 Fahrspuren im Verkehr. Machen alle so und somit funktioniert es wieder.), ist es abends dann umgekehrt. Da wird dann nämlich die rechte Spur (die am Bürgersteig) vom Restaurant als weitere Tischreihe belegt. Kein Witz! So gegen 19.30 h wird der rechte Fahrstreifen blockiert und es werden Tische aufgebaut. 5 Minuten später sind Tischdecke und Besteck drauf. Der Knaller! Eine Stunde vorher wurde hier noch verbissen um jeden Zentimeter Fahrspur gekämpft.
So ist das halt in Istanbul, alles völlig normal.
Und morgen werden wir dieses "bescheidene" Städtchen verlassen und machen uns auf den Weg nach Griechenland.
Von Istanbul (TR) nach Nea Vrasna (GR), 517 km
Was für ein Tag!
Wie man sieht, galt es für heute mal wieder ein paar Kilometer zu machen.
Leichter gesagt als getan. Denn wir mussten erst einmal raus aus Istanbul. Und das kann dauern. Ist ja kein Dorf. Wir kamen quasi aus der Altstadt/Innenstadt und haben locker
30 km bzw. 45 Minuten gebraucht, um Istanbul hinter uns zu lassen. Im weiteren Verlauf ließ sich die Straße gut fahren und so waren wir bereits um 12.15 Uhr an der Grenze Türkei – Griechenland. Wie bei der Einreise: viermal Kontrolle usw., aber das hat für dieses Mal leider nicht gereicht. Gerd musste zum Röntgen. Kein Witz! Wahrscheinlich haben die gedacht, er wollte im Motorradkoffer türkische Panzer exportieren. Naja, wie auch immer, nach ca. 45 Minuten waren wir durch. Sorry, liebe Türken, aber das hat Sympathiepunkte gekostet.
Danach in Griechenland weiter auf der Autobahn. Die ist da für Motorräder recht günstig. Tja, und dann erscheint vor uns eine schwarze Wand: Regen, eimerweise. Da hätten wir auch direkt die Abkürzung durch das Meer nehmen können. Weil wir aber rechtzeitig die Regenklamotten angezogen hatten, ging das ganz gut. Und dann eine Vollsperrung der Autobahn. Alle runter, mitten durch eine Stadt. Aber in Istanbul haben wir ja eine optimierte Fahrweise gelernt. Deshalb hat uns dieser Spaß gerade mal 25 Minuten gekostet. Hätte auch locker das Doppelte sein können.
Nach all diesen Widrigkeiten haben wir es dennoch geschafft, um ca. 16.30 Uhr am Ziel zu sein. Und das hat dann für den ganzen Mist mehrfach entschädigt. Blick aufs Meer, wieder tolles Wetter und eine schöne Unterkunft mit sehr netten Menschen. Wir werden sicher einen schönen Abend haben. Ganz sicher!
Von Nea Vrasna (GR) nach Volos (GR), 319 km
Zeus ist Motorradfahrer!
Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang und einem mal wieder hervorragenden Frühstück mussten wir diesen schönen Ort Nea Vrasna schon wieder verlassen. An Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt Griechenlands, ging es vorbei in die Berge, zum Olymp. Und diese Bergregion um den Olymp ist (auch) für Motorradfahrer einfach große Klasse. Im Garten von Zeus herumzukurven macht irre viel Spaß, die Straßen sind super und die Landschaft gigantisch, mit tollen Ausblicken in die tiefere Ebene. Nur Zeus selbst wollte seine Ruhe haben und hat sich mit Wolken zugedeckt. Wir waren trotzdem zufrieden, weil es einfach wunderschön war, diese Strecken abzufahren. Absolut empfehlenswert. Wer mal in der Nähe ist...
Auch die weitere Strecke nach Volos war auch immer wieder mit tollen Abschnitten versehen. So war diese gesamte Strecke recht kurzweilig und wir auch bereits noch vor 16.00 Uhr am Ziel. Und das, obwohl wir statt der ursprünglich geplanten 319 km die Strecke (zum Glück!!) etwas ausgedehnt hatten, auf 354 km. Aber die waren es wert.
Am Abend haben wir dann noch an der Hafenpromenade von Volos lecker gegessen und somit wieder einmal einen schönen und abwechslungsreichen Tag verbracht.
Tja, und morgen sind wir dann schon am südlichsten Teil unserer großen Tour, in Athen.
Von Volos (GR) nach Athen (GR), 274 km
Definition von Glück: wenn man morgens rechtzeitig losfährt, eine schöne Strecke vor und hinter sich hat und dann auf eine Fähre zufährt, die gerade ihre Auffahrt hochklappt. Wir wollten ja über die Insel fahren.
Ach so, wir waren beim Glück: Ich habe gewunken und angedeutet, dass wir noch mit wollen. Und da haben die tatsächlich die Auffahrt noch einmal heruntergelassen und uns mitgenommen. Das hat uns bestimmt eine Stunde Wartezeit erspart. Denn es war immerhin eine Fähre mit ca. 70 Kfz darauf.
Toll.
Auch toll die Fahrt über diese Insel.
Euböaist ist die zweitgrößte griechische Insel. Die Insel ist über zwei Brücken mit dem Festland verbunden; eine davon überbrückt die mit nur 40 Metern schmalste Meerenge der Welt.
Euböaist ist eine langgestreckte Insel, etwa 175 Kilometer lang und 6 bis 45 Kilometer breit. Über ihre gesamte Länge wird die Insel von einem Gebirgszug durchzogen.
Wir sind erst einmal einige Kilometer an der Küste entlang gefahren. Schöne Kurven und immer eine klasse Aussicht auf das Meer und die Berge. Sagenhaft und auf jeden Fall wieder eine Empfehlung!
Auch im inneren Teil der Insel gibt es tolle Strecken, so gut wie gar keinen Verkehr und schöne Flecken zum Pausieren.
Natürlich sind wir auch über diese schmalste Meerenge der Welt wieder zurück und weiter nach Athen. Wir lagen so gut in der Zeit, dass wir die Anfahrt über die Berge und nicht die Autobahn genommen haben. Das war auch wieder eine gute Idee, denn direkt im Norden von Athen gibt es herrliche Bergstrecken. Um 15:30 Uhr waren wir im Hotel.
Alles in allem wieder ein hervorragender Tag mit tollen Motorradstrecken. Das hat richtig Spaß gemacht.
Stadtbesichtigung Athen (GR)
Nach über 2 Wochen der erste Tag nicht auf dem Motorrad. War auch eine gewisse Erholung für bestimmte Körperteile.
Zu Fuß haben wir die Akropolis umrundet und erklommen.
Die Akropolis in Athen ist die wohl bekannteste Vertreterin der als Akropolis bezeichneten Stadtfestungen des antiken Griechenland. Die Athener Akropolis mit ihren bemerkenswerten Gebäuden wird deshalb oft einfach „die Akropolis“genannt.
Und auch der Blick von der Akropolis auf die umliegende Stadt ist eine feine Sache.Und bei dem schönen Wetter heute Vormittag war auch einiges los. Man müsste mal die Zahl der gemachten Fotos ermitteln. Da käme bestimmt ganz schön was zusammen.
Danach noch ein kleiner Spaziergang durch die Stadt, am Parlamentsgebäude vorbei und über einen Markt. Der Markt mit frischem Fleisch und Fisch ist aber wohl nicht jedermanns Sache.
Den Nachmittag haben wir dann noch ein wenig gebummelt. Denn morgen geht es schon weiter im Programm.
Von Athen (GR) nach Kalampaka(GR), 355 km
Was für ein Kontrast!
Heute Morgen noch vor der Akropolis in Athen und jetzt hier, bei den Meteora-Klöstern in Nord-Griechenland.
Die Abfahrt verlief problemlos, nochmal kurz vor der Akropolis ein Foto und ab die Post. Da wir ein gutes Stück Weg vor uns hatten und auf jeden Fall frühzeitig zur Besichtigung der tollen Landschaft da sein wollten, haben wir uns kurz nach Beginn etwas Autobahn gegönnt. Die weitere Landschaft war auch mal wieder sehr schön zu fahren und, wie die ganze Zeit in Griechenland, wenig Verkehr.
Und dann am Ziel diese tollen Formationen. Die Berge an sich waren ja schon sensationell, aber dann noch die Klöster obendrauf. Da hat mal jemand eine gute Idee gehabt.
Da wir, wie geplant, schön rechtzeitig hier waren, haben wir die obligatorische Fotosession bereits erledigt. Einfach spitze. Man kann sich kaum vorstellen, was das hier für Ausmaße sind. Und ganz nebenbei schöne kurvige Straßen.
Einmalig und unbedingt empfehlenswert.
Von Kalampaka (GR) über Mazedonien (MK) nach Elbasan (AL), 360 km
Weil wir unsere Fotoshow bereits gestern erledigt hatten, konnten wir heute direkt starten. Es ging weiter in den Norden. Und immer noch eine tolle Landschaft. Um etwas Zeit zu gewinnen, gönnten wir uns ganz im Norden Griechenlands noch ein Stück Autobahn.
Auffallend die Hinweisschilder in dieser Gegend, die uns eine ganze Weile begleiteten: Warnung vor Bären (!). Kilometerlange Schutzzäune entlang der Autobahn. Und als dann nahe Kastoria die Autobahn zu Ende war, waren die Schilder immer noch da. Aber der Zaun war weg. Hm…
Danach kamen wir zur Grenze Griechenland – Albanien. Kurz vorher gab es noch einen Kaffee an einer Tankstelle. Den Tankwart haben wir gefragt, ob das mit den Bären ernst gemeint ist. Er bestätigte, man könnte regelmäßig welche beobachten. Cool.
Der Grenzübertritt war locker. Die Ausfahrt Griechenland und Einfahrt Albanien war völlig problemlos. Nach einigen Kilometern Albanien hatten wir aber noch einen Abstecher nach Mazedonien auf dem Plan. Ein guter Plan!
Former Yugoslav Republic of Macedonia, kurz FYROM. Den Ohridsee teilt sich Mazedonien mit Albanien. Er ist der größte See des Landes, einer der größten auf der Balkanhalbinsel und einer der ältesten der Erde. Der Prespasee ist ein See im Dreiländereck von Mazedonien, Albaninen und Griechenland im Innern der Balkanhalbinsel. Dazu gehört auch der Prespa-Nationalpark. Da sind wir teilweise durchgefahren, sagenhaft. Schon wieder mal das Prädikat "besonders empfehlenswert". Nur ein paar Wolken haben gestört, aber viel Zeit zum Aussuchen haben wir bekannterweise leider nicht.
Übrigens kaum erwähnenswert, dass der Grenzübertritt Albanien – Mazedonien und wieder zurück ebenfalls völlig problemlos verlief. Im Gegenteil, meistens kommt noch "Schöner Tag" oder "Gute Reise" dazu. Das ist ein gutes Gefühl.
Wieder in Albanien, nahmen wir dann unser Tagesziel in Angriff. Weiter und immer noch durch eine einfach tolle Landschaft. Das scheint hier kein Ende zu nehmen. Uns soll es recht sein.
Tja, und so waren wir gegen 16.00 Uhr am Hotel. O.k., wir haben unsere "geklaute" Stunde von der Hinreise wieder zurückbekommen.
Von Elbasan (AL) nach Mlini (Dubrovnik) (HR), 343 km
Ein langer Tag!
Bereits die Entscheidung, die neu hergerichtete alte Strecke von Elbasan nach Tirana zu nehmen und nicht die neue Autobahn, war goldrichtig. Sie bot eine fantastische Aussicht. Außerdem konnte man sich ein Bild dieser beeindruckenden Landschaftsformationen machen. Und für Motorradfahrer bestens geeignet. Schöne Kurven und neuer Asphalt,
aber dann der Kontrast Tirana. Verkehr war fast vergleichbar mit Istanbul. Und alles sehr voll und lebhaft.
Tirana ist die Hauptstadt Albaniens. Sie ist der kulturelle, politische und wirtschaftliche Mittelpunkt eines zentralistisch organisierten Staates und Sitz mehrerer Einrichtungen, Organisationen und Parteien. Eine nähere Stadtbesichtigung haben wir lieber sein lassen. Das wäre heute nicht mehr zu schaffen gewesen.
Und dann kam für heute der erste Grenzübergang, von Albanien nach Montenegro. Da konnte man allerdings sehen, wie leicht es doch gehen kann: Der albanische Grenzer gab die Papiere direkt an seinen Kollegen aus Montenegro weiter, in einem Kontrollhäuschen, super! Und dazu durften die Motorradfahrer noch den Fußgängerdurchgang benutzen. Alles ganz schnell und super einfach. Eine feine Sache.
Direkt hinter der Grenze fuhren wir weiter landeinwärts. Und die Landschaft begeisterte immer mehr. Es ist einfach unvorstellbar und auch auf den Fotos kaum wiederzugeben, wie toll das hier ist.
Wir fuhren viele Kilometer (sehr viele) einsame Sträßchen, kaum mehr als 2 m breit und eigentlich nie geradeaus. Das hat zwar viel Zeit gekostet, aber jede Sekunde hat sich gelohnt.
Auch die Zufahrt zur Bucht von Kotor, dem einzigen Fjord am Mittelmeer, war sensationell. Man kommt quasi von 900 m auf Null. Und das mit 26 Kehren, sehr engen Kehren. Und dabei immer diese grandiose Sicht auf die Bucht. Ein Erlebnis, nicht nur für Motorradfahrer!
Danach ging es weiter nach Dubrovnik.
Die Stadt Dubrovnik, im südlichen Kroatien an der Adria gelegen, wird aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung und der jahrhundertelangen politischen Sonderstellung oft auch als „Perle der Adria“ oder „Kroatisches Athen“ bezeichnet.
Auf dem Weg dahin, ging es nochmal über die Grenze. Diesmal von Montenegro nach Kroatien. Wieder völlig problemlos. Hier half im Prinzip Manuel Neuer als einer der bekanntesten deutschen Fußballspieler. Als man erkannte, dass wir Deutsche sind, waren wir mit einem Gemurmel mit irgendwie etwas von Manuel Neuer auch schon durch. Auch nicht schlecht.
Kurz nach 17.00 Uhr waren wir dann an unserem Quartier für die nächsten Tage, in der Nähe von Dubrovnik.
Wie gesagt, ein langer Tag !
Rundfahrt Montenegro (MNE) über Bosnien und Herzegowina (BIH), 436 km
Und heute: ein noch längerer Tag.
Nichts für Weicheier. Eine Strecke über 400 km, alles Landstraßen. Und was für welche. Aber der Reihe nach:
Aufgrund dieses umfangreichen Programms sind wir rechtzeitig los. Schon nach wenigen Kilometern stand ja bereits der erste Grenzübergang an: Kroatien – Bosnien Herzegowina (BIH). Zum Glück keine Probleme. Nach weiteren ca. 35 km der nächste: BIH – Montenegro. Und wieder gab es keine Probleme. Zumindest hatten wir in dieser Hinsicht keinen Zeitverlust.
Und dann der erste Anlaufpunkt: Um ca. 10.00 Uhr waren wir an der Schlucht Etno Selo Izlazak, beeindruckend! Wir standen oben am Rand und haben uns einen Cappuccino gegönnt, bei toller Aussicht ins Tal. Schöner Tourstart!
Weiter ging es zum für Motorradfahrer sehr spannenden Ereignis: Die Fahrt in den bzw. tlw. durch den Nationalpark Durmitor. Auf jeden Fall ein Muss für Motorradfahrer. Eine sensationelle Landschaft, einwandfreie Straßen und kaum Verkehr. Die Auffahrt auf die Hochebene, eine Herausforderung: Kurven in unbeleuchteten Tunneln. Jedes Mal ein kleiner Nervenkitzel. Nicht schlecht.
Und dann diese Hochebene, schier endlos. Und schöne Straßen dazu. Traumhaft! (Mal wieder.)
Auch wenn ich mich hier das eine oder andere Mal wiederhole, es muss einfach sein. Denn die Eindrücke sind nun mal so. Die Passhöhe nach dieser langen Hochebene führte dann über 1.977 m wieder in die nächste beeindruckende Landschaft. Immer wieder von einem "aha"- Erlebnis in das nächste.
Und dieses "nächste" war dann nach langem Abstieg die Tara-Schlucht, Europas längster und tiefster Canyon. Echt jetzt, kein Witz! Mit dazugehöriger Brücke, versteht sich. Und wir da drüber, versteht sich ebenfalls.
Und weiter ging es zum nächsten Highlight, dem Kanjon Nevidio: sehr eng und sehr schöne steile Wände. Die Straße ist quasi in die Wand gehauen, ähnlich dem Comb Laval im Vercors (Frankreich). Da ist Nervenkitzel angesagt. Und fürs Foto habe ich auf dem Ding auch noch gewendet. Uah…
Tja, und dann mussten wir uns ja schließlich irgendwann mal wieder auf den Rückweg machen, schweren Herzens. Denn dieser Ausflug war zwar wirklich toll, aber auch sehr anstrengend. Und als kleine Nebeninfo für Insider: Der Navigator zählte mehr als 2.000 Gangwechsel. Das sagt einiges!
Wir sollten uns mal eine kleine Pause gönnen
Dubrovnik
Hatte ich etwas von Pause gesagt?
Nicht auf dieser Tour. Wir haben uns heute Dubrovnik vorgenommen.
Wegen des unbeständigen Wetters und zur Schonung unserer verlängerten Rückseite haben wird den Bus genommen. Ging gut. Wobei da Welten aufeinander treffen: Motorradfahrer im Bus. Hat aber keiner gemerkt. O.k., wir hatten auch die Schutzkleidung nicht an und den Helm nicht auf.
Wir also zur Bushaltestelle, rein in den Bus und ab nach Dubrovnik (6 km). In Dubrovnik raus aus dem Bus, runter zur Altstadt. Wie quasi jeder Tourist 100 kn (ca. 13,50 €) bezahlt und rauf auf die Stadtmauer. Gehört sich so, wenn man da ist.
Wenn mir einer vorher gesagt hätte, wieviel Treppenstufen das Ding hat, wäre ich evtl. lieber 350 km Motorrad gefahren. Kann man aber in diesem Fall nicht wirklich vergleichen.
Dafür waren die jeweiligen Sichten auf die Stadt und das Meer auf jeden Fall eine feine Sache und den Besuch wert. Danach nochmal hinein in die Altstadt, durch die schmalen (sehr schmalen) Gässchen geschlendert und eine kleine Pause eingelegt.
Tja, danach wieder raus aus der Altstadt, hinauf zur Bushaltestelle und wieder zurück.
Da waren wir doch glatt 5 Stunden unterwegs.
Pause geht anders. Aber schön war`s auch.
Jetzt doch: Pause. Aber nicht ganz freiwillig.
Wer hätte gedacht, dass während unseres kurzen Aufenthaltes, hier in der Nähe von Dubrovnik, gefühlt die Regenmenge eines ganzen Jahres herunterkommt. Selbst ein Nachbar erklärte, dass er so etwas hier noch nicht erlebt hätte.
Wir auch nicht.
Und das auch noch begleitet von heftigen Gewittern. In der Nacht war sogar der halbe Ort stromlos.
Oder wollte das Schicksal, dass wir den auf einer Tour irgendwie fälligen Regen während der Pause haben? Glücklicherweise waren wir vorgestern in den Bergen und gestern in Dubrovnik. Einen Gammeltag können wir uns also leisten.Wie der dann aussah, sieht man auf den Bildern. Kommentar überflüssig.
Für morgen sieht die Prognose dann schon wieder besser aus. Da wollen wir ja auch weiter, nach Trogir.
Wollen wir mal hoffen, dass die Prognosen recht behalten.
Von Mlini (Dubrovnik) (HR) nach Trogir (HR), 262 km
Nach zwei Tagen Pause mit Besichtigung von Dubrovnik und einmal Gammeltag ging es heute (endlich) weiter. Die Wettervorhersage sagte noch einige Schauer für den Vormittag voraus. So war es dann auch, aber nicht wirklich schlimm.
Bei Dubrovnik sind wir mit dem Motorrad noch auf den Hausberg gefahren. Wegen der Aussicht. Lohnt sich. Wobei ich nicht wissen möchte, was die Touristen bezahlen müssen, die mit der Seilbahn dieses kurze Stück fahren. Der Ausblick ist natürlich allererste Sahne.
Einige Kilometer vor Split sind wir dann noch einen kleinen Abstecher ins Hinterland gefahren. Weg von der Küstenstraße. War ganz nett, mal wieder die kleinen Sträßchen durch die Landschaft zu bügeln.
Kurz vor Split haben wir dann noch eine schöne Taverne direkt am Meer gefunden. Es war so gegen kurz nach Mittag und da konnten wir dann einfach nicht vorbei. Die Lage war einfach der Knaller. Quasi direkt am Wasser, haben wir da eine Essenspause eingelegt. Es ist uns richtig schwer gefallen, uns da wieder loszureißen. Ob wir diese Adresse weitersagen, müssen wir uns noch überlegen.
Weiter ging es dann nach Split. Wobei wir auf der Tour ja schon mehrere größere sehenswerte Städte gesehen haben. Deshalb sind wir nicht in die Stadt hineingefahren. Man muss auch mal ein Opfer vollbringen können.
Split ist die zweitgrößte Stadt Kroatiens, die größte Stadt Südkroatiens und gilt daher im Volksmund als „Hauptstadt Dalmatiens“.
Split ist eine bedeutende Hafenstadt und die Innenstadt von Split wurde 1979 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
So gegen 16.00 Uhr haben wir dann unser Quartier in Trogir erreicht. Natürlich sind wir auf der kleinen von der Altstadt geprägten Insel. Und die werden wir heute noch erkunden.
Von Trogir (HR) nach Plitvicer Seen (HR), 273 km
Wir wollten heut früh genug an den Plitvicer Seen sein, um noch möglichst viel besichtigen zu können. Entsprechend früh sind wir dann auch in Trogir los.Wobei das für die ansässige Gastronomie schon eine Herausforderung war: Wir am Sonntag, früh um 7.00 Uhr, zum Frühstück. Sowas aber auch. Mit ein paar Minuten Verspätung hat es dann geklappt (sie hatten es ja auch selbst angeboten).
Von Trogir ging es gerade die Küste hinauf, mit ein paar obligatorischen Landschlenkern bis nach Zadar. Dort haben wir uns noch die Altstadt angeschaut und noch einen kleinen Kaffee getrunken. Und uns vom Mittelmeer verabschiedet (schnief).
Es ging weiter ins Landesinnere zu den Plitvicer Seen. Für einen schönen Zeitgewinn haben wir uns 50 km Autobahn gegönnt. Das war auch o.k. und nicht so teuer.
Tja, und dann waren wir da, so gegen 13.30 Uhr.
Der Nationalpark Plitvicer Seen (kroat. Nacionalni park Plitvička jezera) ist der flächenmäßig größte Nationalpark Kroatiens und zugleich auch der älteste Nationalpark Südosteuropas. Er befindet sich in Mittelkroatien, unweit der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Das geschützte Nationalparkgebiet umfasst 296,85 Quadratkilometer. Die Plitvicer Seen wurden 1979 als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Der Nationalpark ist für seine kaskadenförmig angeordneten Seen weltbekannt, von denen an der Oberfläche derzeit 16 sichtbar sind.
Wir haben erst einmal bei der Unterkunft eingecheckt und haben uns dann auf den Weg gemacht.
Wer hätte gedacht, dass ich (Wolfgang) auf einer Motorradtour mal sooooo viel zu Fuß gehe!
Wenigstens hat es sich gelohnt. Obwohl wegen der schweren Niederschläge der letzten Tage sogar hier einige Wege wegen Überflutung gesperrt waren.
Aber so konnte ich wenigstens meine eigene Theorie zur Entstehung der Plitvicer Seen entwickeln: Irgendwann, vor sehr langer Zeit, muss es hier mal ein echt mieses Wetter gegeben haben. Und dann ist irgendwo in den Bergen ein See übergelaufen.Und dann hat es immer weiter geregnet. Und dann ist der nächste See übergelaufen. Tja, und so entstand nach und nach eine Kaskade übergelaufener Seen. Ist doch logisch, oder?
Wie auch immer. Diese Natur ist echt klasse und einen Besuch wert. Wer mal hier in der Nähe ist, sollte sich diese Zeit nehmen. Und hat vielleicht das Glück, wieder die ganzen Stege direkt am Wasser entlang gehen zu können. Heute waren die abgesoffen.
Von Plitvicer Seen (HR) über Slowenien (SLO) nach Seeboden (A), 352 km
Da heute wieder ein ganzes Stück Weg auf dem Plan stand, sind wir früh los. Der Regen hatte sich mittlerweile verzogen, aber die Straße war oft noch nass. Da muss man vor allem bei den kleinen Seitenstraßen gut aufpassen. Oft haben wir aber auch überschwemmte Wiesen und Straßen gesehen. Das sah teilweise böse aus. Für uns lief es aber ganz gut, und so haben wir gegen 10.30 Uhr Kroatien verlassen und waren in Slowenien.
Hier haben wir uns als Ziel die Hauptstadt vorgenommen, Ljubljanaist die Hauptstadt von Slowenien und zugleich die größte Stadt. Wir, weil wir gut in der Zeit lagen, natürlich mitten rein. Und es hat sich gelohnt. Gerade inmitten des Altstadtkerns ist es sehr schön. Bekommt von uns eine Empfehlung, auf jeden Fall.
Wir haben uns einen Kaffee gegönnt und dann ging es weiter, Richtung Loiblpass. Auf der Passhöhe verlässt man Slowenien und ist in Österreich. Das Loibltal auf der österreichischen Seite lässt sich super fahren. Wobei man an Motorradfahrer die Empfehlung geben müsste, den Pass und das Tal von Norden anzufahren, wenn man die Wahl dazu hat.
Kurz vor unserem heutigen Tagesziel haben wir dann noch einen kleinen Abstecher zum Faaker See gemacht. Dort war letzte Woche die European Bike Week. Ein paar Spuren hat man noch gesehen, einige waren noch beim Aufräumen. Dieses Event ist eigentlich auch ein Muss im Leben eines Motorradfahrers. Unbedingt!
So gegen 15:30 Uhr waren wir dann am Ziel in Seeboden.
Die heutige Tour verlief wieder völlig problemlos und ohne Zwischenfälle.
Einzig, was mir heute und auch auf der Tour bisher aufgefallen ist: Die Grenzposten wissen ja bei einem Motorradfahrer von vorne nicht, aus welchem Land er kommt. So mussten wir manches Mal erst unseren Ausweis zeigen, um dann als Deutsche problemlos durchgewunken zu werden. Wenn das Motorrad vorne ein Kennzeichen hätte, wäre manches einfacher. Aber mit diesem Gedanken mache ich mich vielleicht bei dem einen oder anderen etwas unbeliebt. Was soll`s, ich hätte keinen Stress damit, mittlerweile.
Von Seeboden (A) nach Lenggries, 320 km
Zum Glück ist in den Alpen auch die Alternative zu einer geplanten Route immer noch eine hervorragende Strecke. Das Wetter hat uns heute leider etwas in die Planung gepfuscht. Es hat zwar nicht geregnet, die Straßen waren weitgehend trocken, aber die Sicht in den Bergen war nicht gut. Nicht gut genug.
Denn wir wollten eine Rundtour über die Nockalmstraße machen. Wenn man hier unten in der Gegend ist, unbedingt empfehlenswert. Aber bei schlechten Sichtverhältnissen macht das keinen Sinn.
Ebenso die geplante Strecke über den Großglockner. Auch kurz vor dem möglichen Aufstieg habe ich nochmal über die Webcam die Lage oben geprüft: nichts zu machen, leider, leider. Denn die Strecke sollte man wirklich nur bei schönem Wetter mit guten Sichtverhältnissen fahren. So haben wir dann schweren Herzens die Alternativroute genommen. Diese führte über die Felbertauernstraße und durch den Felbertauerntunnel. Aber wie gesagt, dies war auch eine sehr schöne Strecke. Auf der Südseite die Anfahrt durch das Iseltal, einfach sehr schön.
Und nördlich des Alpenhauptkammes wurden dann auch das Wetter und die Sichtverhältnisse deutlich besser. So konnten wir dann den Gerlospass und die Krimmler Wasserfälle anfahren und direkt danach das Highlight des heuten Tages: die Zittertaler Höhenstraße, Spitze. Auf einer Höhe von ca. 2.000 m fährt man da quasi an der oberen Kante des Zillertals entlang. Immer mit traumhaftem Blick aufs Tal. Bei einer kurzen Pause konnte man dann die Ereignisse des Tages nochmal Revue passieren lassen. Mal wieder mit dem Ergebnis, dass wir sehr, sehr zufrieden sein konnten. Und zum Ende des heutigen Tages waren wir sogar wieder in Deutschland.
Hammer.
Von Lenggries nach Hause 570km
Da wir gestern einen Tag wegen der trüben Sicht in den Bergen ausfallen lassen mussten, konnten wir uns heute, einen Tag früher als geplant, auf den Heimweg machen. Von Lenggries haben wir allerdings noch ein paar Kilometer Landstraße bis nach Ulm gewählt. Erst dort sollte es auf die Autobahn gehen.
Auf dem Weg nach Ulm haben wir noch den Starnberger See und den Ammersee gestreift. Wie immer, auch sehr schön, wenn man schon mal da ist.
Tja, und dann galt es, den Rest der Strecke und den letzten Teil unserer Wahnsinnstour gut und heil nach Hause zu kommen.
Geschafft!!
Fazit:
Glücklich und überwältigt von den Eindrücken der Tour sind wir wieder wohlbehalten zurück.
Es war einfach unbeschreiblich. Wir haben zwar versucht, unsere Eindrücke und Erlebnisse hier so gut es ging zu teilen. Dies kann jedoch das persönliche Erlebnis bei weitem nicht ausreichend wiedergeben.
Zusammengefasst kann man sagen, dass es eine wunderschöne Tour gewesen ist. Es hat alles so funktioniert, wie es geplant war. Keine Unfälle, keine Zwischenfälle oder Ausfälle. Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken:
- bei unseren Frauen, die sich mit uns auf die Tour gefreut und uns vier Wochen
haben ziehen lassen
- bei Eva und Bandi für ihre Gastfreundschaft
- bei allen Gästebuchautoren für die vielen netten Einträge
- bei allen Besuchern unserer Homepage für das rege Interesse
- bei allen netten Menschen, die wir unterwegs getroffen haben, für ihre Freundlichkeit und
Hilfsbereitschaft
- bei den BMW-Ingenieuren für diese tollen, zuverlässigen und sicheren Motorräder
- bei Garmin für die Möglichkeit, das alles im Voraus planen zu können und das nahezu
einwandfreie Routing
Gerd dankt Wolfgang für die hervorragende Tour-Planung und Tour-Führung und verleiht ihm die Auszeichnung:
"Best Tourguide ever"
UNGLAUBLICH